Das T-Mobile G1.

Foto: Andreas Proschofsky / DER STANDARD

Die Android-Welt feiert Geburtstag: Vor zehn Jahren, am 23. September 2008, kam das erste Smartphone mit Googles mobilem Betriebssystem auf den Markt. Das T-Mobile G1 war, wie der Name schon verrät, eine exklusive Kooperation zwischen T-Mobile und Google, die es Anfang 2009 auch nach Österreich schaffen sollte.

Offenheit

Entwickelt von HTC wurde das auch "HTC Dream" genannte Smartphone mit Android 1.0 ausgeliefert, das vor allem mit einem zentralen Unterschied zum ein Jahr zuvor gestarteten iOS beworben wurde: Offenheit. Die Open-Source-Natur und die große Freiheit, mit der die Hersteller das System ihren Bedürfnissen anpassen können, sollte Android zum Durchbruch verhelfen, zeigte sich damals Gründer Andy Rubin überzeugt. Eine Hoffnung, die sich angesichts der aktuellen Dominanz von Android als durchaus gerechtfertigt herausstellen sollte.

Viele zentrale Elemente von Android waren schon damals mit dabei. Es gab von Anfang an einen Homescreen, der über Widgets, Icons und Wallpapers weitreichend angepasst werden konnte. Im Gegensatz zum – damaligen – iPhone konnten hier Apps auch im Hintergrund weiterlaufen, was viele Nutzer als zentralen Vorteil erachteten. Vor allem aber ließ sich Android wesentlich stärker anpassen: Schnell entstand eine rege Firmware-Community, die alternative Versionen des Betriebssystem anbot, mit der vermisste Funktionen nachgereicht wurden. Zusätzliche Apps gab es aus dem Android Market – später in Play Store umbenannt.

Tastatur und Trackball

Die Hardware unterschied sich hingegen nachhaltig von dem, was man heute so von einem Smartphone gewohnt ist: So gab es neben einem Touchscreen auch eine Hardwaretastatur, die über einen Schiebemechanismus herausgeklappt werden konnte, und beim Tippen erheblich flotter war als damalige On-Screen-Tastaturen. Für die damalige Zeit ebenfalls eine sinnvolle Idee: Es gab einen Trackball, der sich vor allem für die kleinteilige Navigation auf den – damals noch nicht für Smartphones optimierten – Webseiten bewährte.

Die grundlegende Navigation war hingegen bereits sehr ähnlich, so gab es auch hier einen Home-Button und einen Knopf zum Zurückgehen auf die letzte Aktion. In diesen frühen Jahren waren diese Elemente allesamt noch als echte Hardware-Buttons ausgeführt. Google sollte danach recht bald auf On-Screen-Knöpfe setzen – während andere Hersteller dies lange Jahre ignorierten. Apropos Bildschirm: Dieser war mit 3,2 Zoll (320 x 480 Pixel) im Vergleich zu heutigen Smartphones geradezu winzig.

Nachlese

Wer sich näher ansehen will, was sich seit damals alles verändert hat – und was nicht – dem sei ein Blick auf den STANDARD-Test des T-Mobile G1 empfohlen. So wird daran etwa beklagt, dass das Fehlen eines Miniklinkenanschluss "schmerzlich vermisst" wird. Zehn Jahre später ist die Smartphone-Welt mittlerweile wieder an diesem Punkt angekommen. (Andreas Proschofsky, 24.9.2018)