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Alyssa Milano machte vor fast einem Jahr den Hashtag #MeToo berühmt, auf den tausende Frauen innerhalb kurzer Zeit reagierten.

Foto: Reuters/LUCAS JACKSON

Washington – Die US-Schauspielerin Alyssa Milano hat in einem Essay ausführlich erklärt, warum sie einen sexuellen Übergriff in Jugendjahren bis heute nicht angezeigt hat. "Opfer sexueller Attacken berichten darüber oft nicht, weil sie genau wissen, dass unsere Geschichten selten ernst genommen oder geglaubt werden", schrieb die 45-Jährige am Sonntag in dem US-Portal "Vox".

"Ich wurde als Teenager sexuell missbraucht", schreibt Milano in einem Tweet. Dreißig Jahre habe sie gebraucht, um es jemanden erzählen zu können – und damit sei sie bei weitem nicht alleine.

Das Justizsystem der USA sei in dieser Hinsicht "kaputt", sagt Milano. Die TV-Darstellerin ("Wer ist hier der Boss?", "Charmed – Zauberhafte Hexen"), die im vergangenen Jahr den Hashtag #MeToo ("Ich auch") in die Schlagzeilen brachte, reagiert damit auf Äußerungen von US-Präsident Donald Trump vom Freitag. Der hatte die Psychologie-Professorin Christine Blasey Ford, die dem Trump-Favoriten für einen Richterposten am Obersten Gerichtshof sexuellen Missbrauch in ihrer Jugend vorwirft, gefragt, warum sie damals keine Anzeige gegen Brett Kavanaugh erstattet habe.

Nie Anzeige erstattet

Daraufhin twitterte Milano von ihren eigenen Erlebnissen und bat andere Frauen, dasselbe zu tun. Unter dem Hashtag #WhyIDidntReport ("Warum ich es nicht gemeldet habe") schrieben viele Nutzerinnen von ihren Erfahrungen, darunter auch Prominente wie Ashley Judd und Patricia Arquette. Milano teilte in ihrem Aufsatz mit, sie habe Jahre gebraucht, um engste Freunde darüber zu informieren. "Ich brauchte drei Jahrzehnte, bis ich mich meinen Eltern anvertraute. Ich habe nie eine Anzeige erstattet und nie mit Behörden gesprochen." (APA, dpa, 24.9.2018)