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Für Donald Trump war US-Vizejustizminister Rod Rosenstein ein rotes Tuch.

Foto: REUTERS/Kevin Lamarque/File Photo

Egal ob er jetzt zurücktritt oder von Donald Trump gefeuert wird: Die Tage von US-Vizejustizminister Rod Rosenstein sind gezählt. Damit steuert das Drama um Donald Trumps Russland-Affäre auf einen neuen Höhepunkt zu. Denn Rosenstein ist die Schlüsselfigur in der Untersuchung der Moskau-Verbindungen zum Trump-Wahlkampf. Er war es, der nach dem Rauswurf von FBI-Chef James Comey Sonderermittler Robert Mueller einsetzte und ihn vor Angriffen aus dem Weißen Haus schützte, da Justizminister Jeff Sessions sich für befangen erklärt hatte.

Für Trump war Rosenstein seither ein rotes Tuch; nun stolpert dieser über sarkastische Bemerkungen über den Präsidenten, die an die Presse geleakt wurden.

Trump dürfte nun alles daran setzen, auch Mueller loszuwerden, selbst wenn dies eine Verfassungskrise auslöst. Die Integrität der Justiz ist ihm gleichgültig, und ebenso, ob ihn die Mainstreammedien und die Mehrheit der Amerikaner als Rechtsbrecher sehen.

Aber auch ohne Rosenstein und Mueller wird Trump nicht ruhig schlafen können. Andere Gerichte sind bereits auf seiner Spur, und wenn, wie erwartet, die Demokraten im November eine Mehrheit im Repräsentantenhaus erringen, werden sie umso entschlossener die Einmischung des Kremls in die Präsidentenwahl 2016 untersuchen. Das wahre Trump-Chaos hat wohl erst begonnen. (Eric Frey, 24.9.2018)