Ghanas Präsident Nana Akufo Addo hat von Kanzler Sebastian Kurz eine Einladung bekommen. Er soll im Dezember in Wien zum Afrika-Forum kommen.

APA / Roland Schlager

IWF-Chefin Christine Lagarde teil mit Kurz die Sorge vor einem verschäften Handelskrieg.

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Präsident Alexander Van der Bellen ließ sich am das "Met" und die Aussicht von dessen Dach zeigen,

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New York – Zwei afrikanische Staatsoberhäupter waren es am Montag. Am Dienstag kommt noch mindestens ein dritter dazu: Ghanas Präsident Nana Akufo Addo und Kenias Staatschef Uhuru Kenyatta haben bei Treffen am Rande der UN-Generalversammlung Einladungen nach Wien von Kanzler Sebastian Kurz und Präsident Alexander Van der Bellen bekommen. Sie sollen beim EU-Afrika-Forum teilnehmen, mit dem Österreichs EU-Ratspräsidentschaft unter Kurz‘ Führung ergründen will, wie sich durch wirtschaftliche Vermittlung in Schlüsselsektoren Afrikas Volkswirtschaften stärken lassen.

Mitveranstalter ist der Vorsitzende der Afrikanischen Union, Ruandas Präsident Paul Kagame, den Kurz und Van der Bellen am Dienstag treffen wollen. Die bisherigen Gespräche hätten "in guter Atmosphäre" stattgefunden, hieß es danach. Vor allem Kenyatta habe sich auch schon sehr interessiert an einer Wirtschaftskooperation gezeigt. Ghanas Staatschef Akufo Addo betonte im Gespräch laut Bundeskanzleramt und Präsidentschaftskanzlei, dass er sich wegen des Brain Drains aus seinem Land Sorgen mache. Ghana arbeitet in dieser Frage auch mit dem Migrationsexperten Paul Collier zusammen.

Ardern und Atomwaffen

Womöglich weniger Vorfreunde dürfte es auf ein anderes Treffen gegeben haben. Dienstagabend war Van der Bellen zum traditionellen Empfang eingeladen, den der US-Präsident für die Staatschefs gibt, die wegen der Uno New York besuchen. Im vergangenen Jahr hatte Van der Bellen Trump dabei das Schreiben eines österreichischen Mädchens übergeben, das sich wegen Trumps Ausstieg aus dem Klimaabkommen mit Paris Sorgen machte.

Kurz hatte dagegen weitere Termine bei den UN, insbesondere standen Unterhaltungen mit IWF-Chefin Christine Lagarde und der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern auf dem Programm. Lagarde soll in der Unterhaltung mit Kurz den wirtschaftspolitischen Kurs Österreichs gelobt, und gemeinsam mit dem Kanzler vor der Gefahr eines Handelskrieges gewarnt haben.

Ratifikation eines Symbols

Beim Gespräch mit Ardern ging es vor allem um den Atomwaffenverbotsvertrag. Für das von Österreich mitinitiierte, rechtlich nicht durchzusetzende, aber symbolschwere Regelwerk sollte es am Mittwoch eine Ratifikationszeremonie geben. Später war der Bundeskanzler auch zu einem Gespräch bei der "New York Times" und beim ehemaligen Alphabet- bzw. Google-Chef Eric Schmidt zu Gast.

Präsident Van der Bellen fand derweil zwischen den diplomatischen Terminen auch Zeit für einen Kulturbesuch: Er ließ sich von Max Hollein das Metropolitan Museum of Art zeigen. Der Österreicher leitet das "Met" seit diesem Sommer. Nach einem Besuch der präkolumbianischen, römischen und zeitgenössischen Galerien, ließ sich Van der Bellen auch auf das Dach des Gebäudes führen und bewunderte dort den Ausblick über den Central Park und Teile Manhattans. (Manuel Escher aus New York, 25.9.2018)