Der Konflikt im Jemen geht demnächst in sein fünftes Jahr.

Foto: APA/AFP/MOHAMMED HUWAIS

Sanaa – Die Menschenrechtsvereinigung Human Rights Watch hat den Houthi-Rebellen im Jemen Folter, Geiselnahme und andere Kriegsverbrechen vorgeworfen. In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht legten die Experten den Rebellen, die über weite Teile des nördlichen Jemen herrschen, eine "brutale Behandlung ihrer Gefangenen" zur Last.

Diese würden mit Eisenstangen, Holzknüppeln und Gewehrkolben verprügelt, "was oftmals der Folter gleichkommt", heißt es in dem Bericht, der sich auf Aussagen früherer Gefangener stützt. Human Rights Watch warf den vom Iran unterstützten Houthis vor, gezielt Menschen zu entführen, um Lösegeld zu erpressen oder eigene Kämpfer aus der Gefangenschaft der Gegner freizupressen. Zudem sei Gefangenen oder deren Angehörigen mit Vergewaltigung gedroht worden. Die Organisation dokumentierte in dem Bericht 16 Fälle illegaler Gefangennahmen mit dem Ziel der Erpressung.

Appell an Menschenrechtsrat

Die Menschenrechtler appellierten an den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen, das Mandat für eine Expertenkommission zu verlängern, die Kriegsverbrechen aller Konfliktbeteiligten im Jemen untersucht.

Der 2014 begonnene Krieg im Jemen, in dem bereits rund 10.000 Menschen getötet wurden, hat dort nach UN-Angaben zur schwersten humanitären Krise der Welt geführt. Den vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen stehen im Jemen Kräfte um Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi gegenüber, die von Saudi-Arabien unterstützt werden. (APA, 25.9.2018)