Dennoch sei es nicht ratsam, große Mengen Schokolade zu essen, so die Experten.

Foto: Getty Images/iStockphoto

Vitamin D kommt in zwei Varianten vor: Vitamin D2 und D3. Vitamin D3 wird in der menschlichen Haut durch die Einwirkung von Sonnenstrahlen gebildet. So deckt der Mensch 80 bis 90 Prozent seines Vitamin-D-Bedarfs. Den Rest nimmt der Mensch über die Nahrung wie fetthaltigen Fisch, Hühnereiern oder Pilzen zu sich.

"Viele meisten Menschen sind nicht optimal mit Vitamin D versorgt. Das Problem steigert sich in den sonnenarmen Monaten im Winter noch einmal", sagt Ernährungswissenschaftlerin Gabriele Stangl von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Brüchige Knochen und ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen können die Folge eines Vitamin-D-Mangels sein.

Kein süßer Freibrief

Nun entdeckten Forscher der MLU eine neue Vitamin-D-Quelle: Kakao. Die Bohnen werden nach der Fermentation getrocknet. Dazu werden sie auf Matten gelegt und ein bis zwei Wochen der Sonne ausgesetzt. Durch dieses Sonnenlicht wandeln sich die Vorstufen des Vitamin D, die vermutlich aus harmlosen Pilzen stammen, zu Vitamin D2 um, lautete die Hypothese der Ernährungsexperten.

Um die These zu prüfen, analysierten die Forscher verschiedene Kakaoprodukte und -pulver mit Hilfe der Massenspektrometrie. Das Ergebnis: Kakaohaltige Produkte sind eine Quelle für Vitamin D2, der Gehalt variiert aber von Lebensmittel zu Lebensmittel sehr stark. Während dunkle Schokolade über einen relativen hohen Vitamin-D2-Gehalt verfügt, fanden die Forscher in weißer Schokolade nur wenig davon. "Das ist nicht verwunderlich, da der Kakaogehalt in weißer Schokolade deutlich geringer ist. Das bestätigt unsere Annahme, dass Kakao die Quelle für das Vitamin D2 ist", sagt Stangl.

Die Ernährungswissenschaftlerin betont aber, dass es nicht ratsam sei große Mengen Schokolade zu essen: "Man müsste Unmengen an Schokolade konsumieren, um darüber den Bedarf an Vitamin D2 zu decken. Das wäre aufgrund des hohen Zucker- und Fettanteils extrem ungesund", erklärt Stangl. (red, 25.9.2018)