Die Angst vor dem Islam eint Juden und AfD-Mitglieder.

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Frankfurt/Berlin – Jüdische Mitglieder der AfD wollen Anfang Oktober eine deutschlandweite Vereinigung gründen. "Die AfD ist die einzige Partei der Bundesrepublik, die (...) muslimischen Judenhass thematisiert, ohne diesen zu verharmlosen", schrieb Gründungsmitglied Dimitri Schulz am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Eine "Masseneinwanderung junger Männer aus dem islamischen Kulturkreis" sei wegen deren "antisemitischer Sozialisation" jüdischem Leben in Deutschland abträglich.

Die Gründungsversammlung ist für den 7. Oktober in Offenbach geplant. Die Räume seien angefragt, aber noch nicht bestätigt, erklärte Schulz. Über den endgültigen Namen werde noch entschieden, vorläufig nenne man sich "JAfD". Zur Gründungsveranstaltung werden die AfD-Bundesvorstandsmitglieder Beatrix von Storch und Joachim Kuhs erwartet. Laut Schulz sollen auch der hessische AfD-Sprecher Robert Lambrou und die ehemalige CDU-Abgeordnete Erika Steinbach ein Grußwort sprechen.

Mitglieder sehen keinen Widerspruch

Jüdisch und AfD-Mitglied zu sein sei kein Widerspruch, findet Schulz. "Dass sich in den Reihen der AfD einzelne tatsächliche Antisemiten (...) finden, leugnen wir nicht; nur wird in der öffentlichen Wahrnehmung der Einfluss dieser einzelnen Mitglieder maßlos überschätzt."

Kuhs sagte: "Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg waren vier unserer Direktkandidaten jüdischen Glaubens." Kuhs ist einer von zwei Vorsitzenden der Christen in der AfD. Zu den prominenteren jüdischen Mitgliedern der Partei zählt Wolfgang Fuhl aus Baden-Württemberg. Er hatte 2016 berichtet, für sein politisches Engagement viel Zuspruch von russischsprachigen Juden zu erhalten. (APA, 25.9.2018)