Bild nicht mehr verfügbar.

Bunt und teuer ist Versace. In der Rapszene ist die italienische Luxusmarke besonders beliebt

Foto: Reuters

Mailand – Das italienische Modehaus Versace wird an die Modegruppe Michael Kors verkauft. Der Preis liege bei umgerechnet 1,83 Milliarden Euro, teilte Michael Kors am Dienstag mit. Die Luxusmarke Versace war als eine der wenigen in Italien noch in Besitz der Gründerfamilie.

Das Modehaus wurde 1978 von Gianni Versace gegründet, der vor 21 Jahren ermordet wurde. Seine Familie kontrollierte zuletzt noch 80 Prozent des Unternehmens, 20 Prozent entfielen auf Schwester und Chefdesignerin Donatella, 30 Prozent auf Bruder Santo. Donatella, ihre Tochter Allegra und Santo sollen auch nach dem Verkauf an Bord bleiben.

Probleme mit Konsumrückgang

Obwohl sich Luxusdesignermode angetrieben von einem Boom in Asien großer Beliebtheit erfreut, tat sich Versace in den vergangenen Jahren eher schwer. Der durch die Wirtschaftskrise ausgelöste Konsumrückgang hatte dem Unternehmen zu schaffen gemacht. Nach weltweiten Stellenstreichungen und Sparmaßnahmen verbesserte sich die Lage aber zuletzt wieder. Im vergangenen Jahr kehrte das Modehaus in die schwarzen Zahlen zurück und erzielte bei einem Umsatz von 686 Millionen einen Gewinn von 15 Millionen Euro.

Versace kämpft im Luxussegment mit harter Konkurrenz etwa durch den zum Branchenriesen LVMH gehörenden Rivalen Louis Vuitton und andere Nobelmarken wie Gucci oder Prada. Der Markt brummt insbesondere dank starker Nachfrage aus China. Doch auch in Deutschland und den USA steht teure Designermode durchaus im Kurs – zum Beispiel in der auf Statussymbole bedachten Rapszene. Mit den schrillen Leopardenmustern und dem Medusakopf als Logo trifft Versace bei weitem nicht jeden Geschmack, doch Liebhaber zahlen gut und gerne tausende Dollar oder Euro pro Stück. (APA, dpa, 25.9.2018)