Bereits zum achten Mal startet am Donnerstag (27. 9.) das dreitägige Waves-Festival in Wien. Ziel des Festivals ist es, im Rahmen von kurzgehaltenen Showcase-Auftritten dutzende internationale (Nachwuchs-) Bands aus den diversen auf FM4 laufenden Alternative-Mainstream-Genres kennenzulernen. Diese würden ansonsten bei Einzelkonzerten in kleineren Clubs der Stadt wie Rhiz, Chelsea, B72 oder Fluc wahrscheinlich untergehen, hier bekommen sie zumindest theoretisch die Chance, vor einem größeren Publikum aufzutreten.

Höhepunkte des Waves-Festivals.
WavesVienna

Der Festivalpass für drei Tage ist dank Crowdfunding und diverser mitunter auch zart penetrant werbender Sponsoren niedrig gehalten. Für schlappe 55 Euro bekommt man sonst höchstens in der Wiener Stadthalle die Vorgruppe von Neil Young zu sehen, bevor man vor dem Hauptact hinausgeschmissen wird.

Großmaul des Rock

Heuer findet das Waves-Festival erneut rund das um sowie im Wiener Wuk statt. Persönliche Highlights gibt es einige zu nennen. Vor allem das Berliner Trio Gewalt um Patrick Wagner am Samstag (21.00) im großen Saal des Wuk ist eine Pflichtveranstaltung. Patrick Wagner (ehemals Chef von Surrogat und in Ehren gescheiterter Labelboss von Louisville Records) ist das größte Großmaul des deutschen Rock. Mit Gewalt und eisenharten Songs wie Wir sind sicher oder Guter Junge / Böser Junge machte er heuer schon die Wiener Arena platt. Wer dieses Mal das Konzert wieder nicht besucht, den wird der Teufel holen. Fakt.

Das verdiente Go!-Team mit seinem einnehmenden Indie-Pop sollte man ebenso gugeln (Donnerstag um Mitternacht), wie man es bei der alten Trip-Hop-Königin Neneh Cherry zum Abschluss am Samstag zur Geisterstunde hoffentlich nicht mehr tun muss.

Den Rest teilweise guter, interessanter bis hinunter zu "Ja, eh"-Acts sollte man sich am besten auf der Festivalseite ansehen. Darunter befinden sich wie üblich vor allem auch einige nette heimische Bands. (schach, 25.9.2018)