Bogota – Mitten im kolumbianischen Urwald haben Drogenfahnder ein großes Labor zur Herstellung von Kokain entdeckt. Der Riesenkomplex mit acht Gebäuden in El Pinde im Bezirk Tumaco im Südwesten des Landes gehöre dem Anführer einer Dissidentengruppe der früheren Farc-Guerilla, berichtete die Zeitschrift "Semana" am Dienstag (Ortszeit).

Auf der Suche nach dem Rebellenchef Walter Arizala alias "Guacho" seien die Fahnder auf das Labor gestoßen, hieß es. Dort hätten sie 1,2 Kilo Kokain in Hydrochloridform gefunden, dem nur noch ein Schritt zur verkaufsfertigen Droge gefehlt habe.

Ende 2016 hatten die Farc und die kolumbianische Regierung ein Friedensabkommen unterzeichnet und damit einen jahrzehntealten Konflikt beendet. Rund 7.000 Guerilleros legten die Waffen nieder und kehrten ins zivile Leben zurück. Einige Farc-Einheiten lehnten den Friedensvertrag allerdings ab und setzten den Kampf fort. Die abtrünnigen Rebellen sind häufig in den Drogenhandel verwickelt.

Anlage zerstört, Drogen verschifft

Die entdeckte Anlage, in der bis zu 20 Menschen wohnen konnten, sei zerstört worden, hieß es. Die dort hergestellte Droge sei direkt mit Schnellbooten in Richtung Zentralamerika gebracht worden, sagte Tito Castellanos, Vizedirektor der Anti-Drogenpolizei. "Diese Infrastruktur im Dschungel aufzubauen, hat 6,2 Millionen Pesos (etwa 1,7 Millionen Euro) gekostet." (APA, 26.9.2018)