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US-Präsident Trump will mit Zöllen auf Autos und Co Amerikas Handelsbilanz aufpolieren. EZB-Ökonomen bestreiten, dass sein Plan aufgeht.

Foto: AP / Evan Vucci

Frankfurt – Die USA wären einer Studie der Europäischen Zentralbank zufolge bei einem ausgewachsenen Handelskrieg die größten Verlierer. Die EZB teilte am Mittwoch mit, einen US-Sonderzoll von zehn Prozent auf alle Importe simuliert zu haben und entsprechende Vergeltungsmaßnahmen in gleicher Höhe. Das würde zu einer substanziell schlechteren Exportbilanz der USA führen. "In unserem Modell investieren US-Firmen weniger und stellen auch weniger Arbeiter ein."

Präsident Donald Trump hat einen Handelsstreit mit zahlreichen Staaten vom Zaun gebrochen, weil er sein Land trotz starker Wachstumszahlen als Verlierer der Globalisierung sieht. Daher sei ein Handelskrieg für die USA leicht zu gewinnen, so Trump. Experten bezweifeln das allerdings. Trump hat bereits Sonderzölle auf Stahl und Aluminium erhoben und vor allem gegen China weitere Abgaben verhängt.

Deutliche Wachstumseinbußen möglich

Laut EZB-Simulation könnte die US-Wirtschaft im Falle einer weiteren Eskalation zwei Prozentpunkte ihres Wirtschaftswachstums einbüßen. Der Internationale Währungsfonds rechnet dieses Jahr mit einem US-Wachstum von 2,9 Prozent und 2,7 Prozent im nächsten Jahr. China könnte per saldo sogar leicht profitieren, weil China in andere Länder exportieren könne, die dann weniger Güter aus den USA bezögen. (APA, Reuters, 26.9.2018)