"Eltern sind die größten Hooligans", postete ein Nachwuchstrainer des ASKÖ Linz-Ebelsberg auf Facebook.

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Linz – Mütter, die untereinander handgreiflich werden, und Eltern, die aufs Spielfeld stürmen – nach zwei derartigen Vorfällen sieht sich ein Linzer Fußballklub gezwungen, Maßnahmen gegen allzu ehrgeizige Eltern seiner Jugendspieler zu setzen. Sie müssen nun zu Antiaggressionsgesprächen, dazu kommen Platzverbote. Sogar Ausschlüsse seien möglich, berichtete das ORF-Radio Oberösterreich am Mittwoch.

Am Wochenende waren bei einem U11-Spiel Eltern aufs Spielfeld gestürmt, der Schiedsrichter brach die Partie schließlich ab, wie die "Krone" damals berichtete. Bereits eine Woche zuvor hatten sich – ebenfalls bei einem Spiel des Linzer Vereins, diesmal aber der U15-Mannschaft – zwei Mütter geprügelt und so einen Polizeieinsatz ausgelöst. "Eltern sind die größten Hooligans", postete der Nachwuchstrainer des ASKÖ Linz-Ebelsberg nach den Vorfällen auf Facebook.

Nicht mehr wegschauen. Nicht mehr ignorieren.

Das Verhalten der Eltern schade auch den Kindern, sagte der Vereinsobmann im Gespräch mit dem ORF-Radio. "Das Kind kommt mit Leistungsdruck, es muss gewinnen, es muss Tore schießen, weil sonst der Papa zu Hause böse ist. Das ist aber der völlig falsche Ansatz", denn im Verein sei man "bemüht, den Kindern zu erklären, dass auch Niederlagen und Fehlentscheidungen dazugehören".

Der Klub kündigte vorerst einen verpflichtenden "Elternerziehabend" mit Antiaggressionsgesprächen durch Experten sowie Platzverbote für betroffene Eltern an, als letzte Konsequenz wurde sogar der Ausschluss einiger Kinder in den Raum gestellt: "Als Erstes werden wir natürlich diese Eltern vom Platz aussperren. Die Kinder dürfen gebracht und dann vor der Tür wieder abgeholt werden. Sollte das auch nichts bringen, dann müssen wir die Kinder leider ausschließen", erklärte der Obmann, auch wenn er bedauere, dass die Kinder "wohl die Leidtragenden" wären. (APA, red, 26.9.2018)