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Keine Aussprache in London: Löw sucht vergeblich Kontakt zu Özil.

Foto: Reuters/Dalder

Auch Joachim Löw ist im EM-Modus. In Nyon, wo der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag auf den Zuschlag für die EM 2024 hofft, absolvierte der deutsche Teamchef in den vergangenen Tagen ein Frage-Antwort-Training. Löw will bei der offiziellen Präsentation der deutschen Bewerbung die Exko-Mitglieder der UEFA beeindrucken. Auf eine Frage, die er sich selbst zuletzt oft gestellt haben dürfte, weiß Löw aber bis heute keine Antwort: Warum scheut Mesut Özil den Kontakt mit ihm?

Dieser Eindruck verfestigt sich immer mehr. Am Montag unternahm der Bundestrainer gemeinsam mit DFB-Direktor Oliver Bierhoff einen wohl vorerst letzten Anlauf, sich doch noch persönlich mit dem zurückgetretenen Nationalspieler auszusprechen – vergeblich. "Wir hätten uns gerne mit Mesut unterhalten. Aber wir müssen akzeptieren, dass er momentan das Gespräch mit uns nicht haben will", sagte Bierhoff der "Bild"-Zeitung.

Wo blieb Özil?

Was war passiert? Löw weilte vor seiner Anreise in der Schweiz in London, wo der Fifa-Trainerkongress und die Wahl zum Weltfußballer stattfanden. Der 58-Jährige nutzte die Gelegenheit und besuchte mit Bierhoff das Trainingsgelände des FC Arsenal, um dort auch mit Özil zu sprechen. Laut "Bild" soll Arsenal der DFB-Delegation jedoch den Zutritt zum Trainingsplatz verweigert haben, obwohl Bierhoff das Kommen im Vorfeld angekündigt hatte.

Anschließend begrüßten Löw und Bierhoff im Besucherzentrum unter anderem die deutschen Arsenal-Profis Bernd Leno und Shkodran Mustafi sowie den früheren Nationalspieler Per Mertesacker. Özil ließ sich dagegen nicht blicken. Zu den Gründen wollte sich Özil-Berater Erkut Sögüt nicht äußern.

Möglicherweise wollte Özil eine neue Aufregung um seine Person vermeiden. Schließlich achtet die Öffentlichkeit so kurz vor der EM-Vergabe ganz genau auf den Weltmeister von 2014. Dass ausgerechnet die Türkei Deutschlands einziger EM-Mitbewerber ist, macht die Sache noch komplizierter. (sid, 26.9.2018)