Leonardo da Vincis "Mona Lisa" mit Schnurrbart.

Foto: da Vinci / Perhelion

Ein Suchspiel, das nie langweilig wird: in Gremien, Vorständen und Jurys, Panels, Ausstellungen und Institutionen, überall dort, wo die Höhenluft der Macht weht, Frauen zu finden. Das Spiel bleibt stets spannend, weil man wirklich gut schauen muss. Hinter jede Wand und jede Tür muss man blicken – es könnte ja eine Frau dort versteckt sein! Ist sie nur meistens nicht.

Bei einer Ausstellung im Düsseldorfer NRW-Forum sucht man wieder fast vergebens. Von 14 künstlerischen Positionen, die eine Gruppenausstellung über Die große Weltverschwörung präsentiert, sind gerade einmal zwei von Frauen und zwei aus Kollektiven mit Frauen. Kritikerinnen an vorderster Front sind die Künstlerin Candice Breitz und Verena Kaspar-Eisert, Kuratorin des Kunsthauses Wien. Ein offener Brief an die Institution wurde von über 800 Menschen unterzeichnet: "Diese ist nicht die erste und nicht die letzte Ausstellung, in die es durch die vermeintliche Qualität ihrer Arbeit fast nur weiße Männer geschafft haben."

Die Reaktion von einem der Kuratoren liest sich einsichtsarm: Die unterzeichneten Frauen würden sich hinter einem diffusen Hashtag-Feminismus verstecken. Dort wird es mit Sicherheit erst still sein, wenn das Suchspiel langweilig geworden ist. Und das wird wohl noch dauern. (Lili Hering, 27.9.2018)