Washington – Gegen den Kandidaten für das Oberste Gericht der USA, Brett Kavanaugh, gibt es neue schwere Vorwürfe: Eine dritte Frau erklärte nach Angaben ihres Anwalts, dass sie Zeugin von sexuellen Übergriffen durch Kavanaugh gewesen sei. Sie habe beobachtet, wie der heutige Richter bei Partys "exzessiv getrunken" und Mädchen begrapscht habe, ließ Julie Swetnick erklären. Sie selbst sei zudem in den 80er-Jahren bei einer Party Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden. Auch Kavanaugh zählte demnach zu den Partygästen.

Swetnicks Anwalt Michael Avenatti vertritt auch die Pornodarstellerin Stormy Daniels in einem Rechtsstreit mit Präsident Donald Trump. Dabei geht es um ein Sexabenteuer, das Daniels im Jahr 2006 mit Trump gehabt haben will, und eine Schweigegeldzahlung.

Trumps Wunschkandidat

Kavanaugh ist der Wunschkandidat von US-Präsident Donald Trump für den freien Richterposten am Supreme Court. Der Justizausschuss des US-Senats soll am Freitag über die Nominierung des erzkonservativen Juristen abstimmen. Einen Tag zuvor will die Professorin Christiane Blasey Ford im Justizausschuss zu ihren Anschuldigungen gegen Kavanaugh aussagen. Sie wirft dem Juristen vor, dieser habe sie bei einer Schülerparty in den 80er-Jahren zu vergewaltigen versucht.

Eine weitere Frau, Deborah Ramirez, hatte sich im "New Yorker" mit dem Vorwurf gemeldet, Kavanaugh habe ihr während einer Studentenparty an der Elite-Universität Yale in den 80er-Jahren sein Geschlechtsteil ins Gesicht gedrückt. (APA, 26.9.2018)