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Präsident Donald Trump und Außenminister Mike Pompeo sind zuversichtlich, was die Verhandlungen mit Nordkorea anbelangt. Ein Scheitern sei aber dennoch nicht ausgeschlossen.

Foto: Reuters/Munoz

Pjöngjang/New York – US-Außenminister Mike Pompeo wird im Oktober nach Pjöngjang reisen, um ein zweites Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un vorzubereiten. Das teilte das US-Außenministerium mit. Trump hielt sich unterdessen zugute, einen Krieg mit Nordkorea mit Millionen Toten vermieden zu haben.

Trump: "Habe Krieg verhindert"

"Wenn ich nicht gewählt worden wäre, hätten Sie einen Krieg gehabt", sagte er am Mittwochabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz am Rande der UNO-Vollversammlung in New York.

Pompeo bestätigte in einem Interview des US-Senders CBS, Nordkorea habe sich bereit erklärt, Inspektoren zur Prüfung seiner Atomanlagen ins Land zu lassen. Darüber hatte bereits vor einer Woche der südkoreanische Präsident Moon Jae-in nach seinem Treffen mit Kim Jong-un informiert. Pompeo ging jedoch nicht ins Detail, etwa zur Herkunft möglicher Inspektoren oder wann sie ihre Arbeit aufnehmen könnten und wie die konkret aussehen würde.

Plädoyer für Sanktionen

Pompeo sprach am Mittwoch in New York mit seinem nordkoreanischen Kollegen Ri Jong-ho über den Atomstreit. Beide hätten dabei auch die Möglichkeiten eines zweiten Treffens Trump-Kim erörtert, schrieb Pompeo auf Twitter. Außerdem sei es um weitere Schritte zur atomaren Abrüstung gegangen. "Es bleibt viel Arbeit, aber wir bewegen uns vorwärts", schrieb Pompeo nach dem Treffen.

Trump hatte zuvor bei einer Sitzung des Weltsicherheitsrates in New York erklärt, er glaube an eine positive Lösung mit Nordkorea. Kim habe sein Bekenntnis zur Abrüstung erneuert. "Nordkorea hat keinen Raketentest seit vergangenem November durchgeführt und keinen Atomtest seit vergangenem September", sagte Trump. Er sprach von Erfolgen, die nicht immer in der Öffentlichkeit sichtbar würden.

Der US-Präsident forderte die Weltgemeinschaft in Anwesenheit Chinas jedoch auch auf, die Sanktionen gegen Nordkorea und die UN-Resolutionen gegen das Land einzuhalten. "Wir haben bemerkt, dass einige Nationen die Resolutionen verletzt haben", sagte er.

Zuversichtliches Südkorea

Südkoreas Präsident Moon zeigte sich vor der UN-Vollversammlung zuversichtlich für eine "Ära des Friedens" in Korea. "Im vergangenen Jahr ist etwas Wunderbares auf der koreanischen Halbinsel passiert", sagte Moon am Mittwoch. Der "Schatten des Kriegs" sei verschwunden.

Moon bedankte sich bei Kim und Trump für deren Mut und forderte, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. "Wir müssen Kim deutlich machen, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat."

Trump sagte bei der Pressekonferenz, sein Vorgänger Barack Obama habe ihm gesagt gehabt, "dass er sehr nahe dran war, in den Krieg zu ziehen". Er fügte hinzu: "Millionen Menschen wären getötet worden. Das hätte sehr leicht ein Weltkrieg sein können."

Scheitern dennoch nicht ausgeschlossen

Trump wollte sich nicht dazu äußern, wann die von ihm angestrebte vollständige Denuklearisierung Nordkoreas konkret erfolgen könnte. "Ich will nicht in das Zeitspiel einsteigen", sagte er. "Ob es zwei Jahre, drei Jahre oder fünf Jahre dauert – macht nichts. Es gibt keine Atomtests, und es gibt keine Raketen."

Trump sagte, dennoch sei auch ein Scheitern der Verhandlungen nicht ausgeschlossen. "Könnten sie wieder anfangen? Ja. Es könnte sein, dass es nicht klappt." Er habe aber ein "sehr gutes Verhältnis" zu Kim, der ihm zwei "großartige" Briefe geschickt habe. "Er hat mir zwei der schönsten Briefe geschrieben", sagte Trump.

Trump und Kim hatten sich am 12. Juni in Singapur getroffen. Der US-Präsident stellte Nordkorea dabei Sicherheiten im Austausch für die Aufgabe des nordkoreanischen Atomprogramms in Aussicht. (APA, dpa, 27.9.2018)