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Gedenken an die 43 verschollenen Studenten, Mexiko Stadt, Oktober 2016

Foto: REUTERS/Edgard Garrido

Mexiko-Stadt – Mexikos designierter Präsident Andrés Manuel López Obrador hat neue Ermittlungen zur Verschleppung und mutmaßlichen Ermordung von 43 Studenten im Jahr 2014 angekündigt. Als eine seiner ersten Amtshandlungen werde er eine Untersuchungskommission einrichten. Ziel sei, die Wahrheit herauszufinden und Gerechtigkeit herzustellen. Mexiko werde mit internationalen Menschenrechtsorganisationen kooperieren.

Der linksgerichtete López Obrador, der am 1. Dezember sein Amt antreten wird, äußerte sich nach einem Treffen mit den Eltern der Vermissten. Das Verschwinden der Lehramtsstudenten jährte sich am Mittwoch zum vierten Mal.

Leichen angeblich verbrannt

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft war die Gruppe von Studenten der Lehrerbildungsanstalt Ayotzinapa im Süden des Bundesstaates Guerrero von korrupten Polizisten verschleppt und an die Drogenbande Guerreros Unidos ausgeliefert worden. Bandenmitglieder gaben an, die Opfer seien auf einer Mülldeponie ermordet und verbrannt worden. Expertren zufolge war dies allerdings aufgrund des damaligen Wetters technisch unmöglich.

Der Fall ist bis heute nicht restlos aufgeklärt. Nur einer der Studenten konnte anhand von Knochenfragmenten identifiziert werden. Unabhängige Experten der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte (IACHR) zweifeln an den Ergebnissen der offiziellen Ermittlungen. Die Regierung des scheidenden Präsidenten Enrique Pena Nieto wurde wegen der Aufarbeitung des Falls international kritisiert. (red, APA, AFP, 27.9.2018)