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Der italienische Staat rechnet dank der Versteigerung der Frequenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G mit Rekordeinnahmen. Insgesamt 5,5 Mrd. Euro bieten die fünf Mobilfunkbetreiber, die sich an der Versteigerung beteiligen, zusammen. Das liegt deutlich über den 2,5 Mrd. Euro, mit denen die Regierung noch vor einigen Monaten gerechnet hatte.

Bis zu 1,6 Mrd. Euro haben Telecom Italia (TIM), Vodafone und Wind 3 bisher für die 5G-Frequenzen geboten. An der Versteigerung beteiligen sich auch die Swisscom-Tochter Fastweb und der französische Mobilfunkbetreiber Iliad, der erst Ende Mai in Italien eingestiegen ist und dank seiner Preispolitik in wenigen Monaten bereits zwei Millionen Kunden gewinnen konnte.

Stärkere Konkurrenz

Telecom Italia hatte ursprünglich mit Ausgaben von 800 Mio. Euro für die 5G-Frequenzen gerechnet, wegen der stärkeren Konkurrenz hat sich die Versteigerung in die Länge hingezogen. Lediglich zwei Mobilfunkbetreiber werden sich die Frequenzen sichern, für die sie jedoch wesentlich mehr als geplant ausgeben werden müssen. Durch den steigenden Datenverbrauch besteht in Italien ein starker Wettbewerbsdruck, 5G schnell einzuführen. Laut Insidern drückten die bevorstehenden Ausgaben für die 5G-Frequenzen die Aktienkurse von TIM und Vodafone an der Börse in den letzten Tagen.

Für die Regierung in Rom, die am heutigen Donnerstag ihre Finanzziele vorstellen muss, sind die Einnahmen durch die Versteigerung als Geldsegen. Die zusätzlichen Einnahmen sollen die Umsetzung einiger Wahlversprechen der Regierungsparteien Lega und Fünf Sterne-Bewegung finanzieren. (APA, 27.9. 2018)