Markus Braun.

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Der Österreicher Markus Braun, Chef des Zahlungsabwicklers Wirecard, plädiert für Optimismus in Bezug auf die Chancen Europas in der Digitalisierung. Europa müsse seine defensive Haltung in Bezug auf Digitalisierung ablegen und seine Stärken richtig einsetzen, forderte er am Donnerstag bei der Eröffnung des zweiten Darwin's Circle im Haus der Industrie in Wien.

Braun betonte dabei, dass die Digitalisierung weltweit noch in den Kinderschuhen stecke und deshalb jeder eine Chance habe, einzusteigen. Auch kleine Firmen sollten sich nicht geschlagen geben, sondern die Möglichkeiten sehen. "Wir sind erst in der Anfangsphase." Zudem sei es wichtig, die Digitalisierung nicht aus der Sicht einer einzigen Nation anzugehen, sondern auf globaler Ebene.

Eine Art von Standardisierung

"Ich bin absolut überzeugt davon, dass technologischer Fortschritt im Grunde immer durch eine Art von Standardisierung ermöglicht wird", sagte Braun. Es gehe also nicht um einen Machtkampf, etwa zwischen Europa und China oder den USA, sondern darum, globale Standards zu schaffen und Plattformen, die von überall und zu jeder Zeit zugänglich seien.

"Ich bin Optimist und glaube daran, dass digitale Innovationen global zu steigendem Bruttoinlandsprodukt führen – möglicherweise sogar zwischen 15 bis 20 Prozent", so Braun. Es gehe nicht darum, wer welches Stück Kuchen bekommt, sondern vielmehr darum, den Kuchen zu vergrößern, damit alle mehr davon haben. Europa, so Braun, müsse endlich seine defensive Haltung gegenüber der Digitalisierung ablegen und Veränderungen angehen.

Bildung

Zudem, ist Braun überzeugt, vereinfache die Digitalisierung den Zugang zu Bildung. Braun verwies auf Zeiten, als die Bibliothek oft der einzige Zugang zu Literatur und Hochschulschriften gewesen sei. Heute, so Braun, sei sehr viel bereits online und somit zu jeder Zeit und überall abrufbar. Dies ermögliche nicht nur eine Kostenreduktion sondern auch einen Abbau von Bildungsbarrieren. (APA, 27.9. 2018)