Bern – Die Welternährungsorganisation FAO empfiehlt schon lange, Insekten stärker als Nahrungsquelle zu nutzen. Sie schneiden nicht nur in punkto Treibhausgasemissionen besser ab als Fleisch: Reich an Proteinen, ungesättigten Fettsäuren, Ballast- und Mineralstoffen, sind sie auch eine gesunde Alternative. Zunehmend finden sich Lebensmittel auf Insektenbasis im Handel – allerdings schrecken noch viele Konsumenten davor zurück.

Eine konsumpsychologische Studie der Universität Bern zeigt nun, dass Insektenprodukte besser ankommen, wenn sie im Luxuspreissegment angeboten werden. Die Arbeit erschien kürzlich im "British Food Journal".

"Da viele Personen gerne Hummer oder Krebs essen – trotz des insektenartigen Aussehens -, ist es möglich, dass sich diese negative Einstellung gegenüber dem Verzehr von Insekten ändern könnte", sagte Sebastian Berger von der Universität Bern. Gemeinsam mit Kollegen Deutschland untersuchte der Forscher, welche Rolle der Preis für die Vermarktung von Insekten spielt.

Höherer Preis, mehr Interesse

Wie sich herausstellte, könnten Mehlwurmburger und Co besser ankommen, wenn sie teurer verkauft werden. Denn von höherpreisigen Produkten erwarten die Kaufenden generell eine höhere Qualität. Ob das auch für Insektenprodukte gilt, war aber bisher unklar.

"Unsere Untersuchungen zeigen, dass hochpreisige Insektenprodukte nicht nur besser bewertet werden, sondern diese Bewertungen auch auf weitere Insektenprodukte übertragen werden, für die keinerlei Preisinformationen verfügbar sind", sagte Berger.

Insektenbasierte Lebensmittel durch Subventionen billiger anzubieten und auf besseren Absatz zu hoffen, wäre demnach der falsche Ansatz. Wären die Produkte teurer, könnte die Nachfrage zwar kurzfristig zurückgehen, so Berger. Aber höhere Preise könnten helfen, die Einstellung der Konsumenten zum Insektenverzehr zu ändern. (red, APA, 27.9.2018)