Wien – Das Parkpickerl kommt jetzt doch flächendeckend für Wien-Döbling. Die SPÖ und die Grünen haben am Donnerstag in der Bezirksvertretung einen dementsprechenden Antrag mit den Stimmen der Neos und Teilen der ÖVP durchgebracht. Geschlossen dagegen war nur die FPÖ, die heftige Kritik insbesondere an der ÖVP übte.

Laut der Aussendung von SPÖ und Grünen wird die flächendeckende Kurzparkzone von 9 bis 19 Uhr eingeführt. Damit könnten viele geplagte Döblinger aufatmen, betonten die Gemeinderäte Barbara Novak (SPÖ) und Rüdiger Maresch (Grüne). Der Antrag wurde nach Angaben der beiden Parteien mit 27 zu 20 Stimmen angenommen.

Die Abstimmung bedeutet auch eine Niederlage für Bezirksvorsteher Adolf Tiller (ÖVP), der sich für eine Kurzparkzone von 14 bis 19 Uhr starkgemacht hatte, damit aber auch in Teilen der eigenen Fraktion auf Widerstand stieß. Das Ergebnis widerspricht auch dem einer Bürgerbefragung vom November 2016, als eine knappe Mehrheit der Döblinger gegen das Parkpickerl gestimmt hatte.

FPÖ kritisiert ÖVP für "Umfallen auf Raten"

Darauf verwies auch die FPÖ: "Nur die FPÖ hat sich an das Ergebnis des Bürgervotums gehalten", sagte der Döblinger FP-Klubobmann Klemens Resch. Bereits der im Dezember eingebrachte ÖVP-Antrag, das Parkpickerl mit zeitlicher Begrenzung einzuführen, sei einzig von den Freiheitlichen abgelehnt worden. "Im Nachhinein betrachtet ist dieser Antrag der ÖVP der Startschuss für ein Umfallen auf Raten gewesen", hieß es in einer Aussendung. "Man könnte vermuten, dass in der Döblinger Bezirksvorstehung so oft über ein Thema abgestimmt wird, bis das Ergebnis den Antragstellern ins Bild passt", kritisierte Resch.

Erfreut zeigte sich hingegen Verkehrsstadträtin und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne). "Beharrlichkeit zahlt sich aus, es war ein langer, aber guter Prozess. Ich gratuliere den Döblingerinnen und Döblingern – mit einem Parkpickerl können sie endlich aufatmen", sagte Vassilakou. (APA, 27.9.2018)