Nordamerikanische Bikemedien berichten, dass 2019 in Kanada die erste offizielle E-MTB-WM stattfinden soll.

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Innsbruck – Wie kanadische und US-amerikanische Bike-Medien berichten, hat der Radsport Weltverband (UCI) für 2019 die erste E-MTB-Weltmeisterschaft ausgerufen. Diese Entscheidung soll im Rahmen des jährlichen Management-Treffens gefallen sein. Die E-WM soll von 21. August bis 1. September 2019 zusammen mit jener der Downhiller und Crosscountry-Biker in Mont-Sainte-Anne in Quebec stattfinden.

Eine bemerkenswerte Wahl für die Premiere, gilt der kanadische Mountainbike-Spot doch als legendär in der Szene und wird 2019 als erster Austragungsort überhaupt zum bereits dritten Mal die Mountainbike-WM beheimaten. Dass dabei erstmals auch elektrisch unterstützte Mountainbikes am Start sind, dürfte für Aufregung sorgen, denn E-Bikes gelten in Nordamerika immer noch als verpönt in der Mountainbikeszene.

Zugeständnis an Industrie?

Vielleicht ist die Wahl Kanadas für die erste E-MTB Weltmeisterschaft auch ein Zugeständnis an die Industrie, die seit Jahren versucht, den nordamerikanischen Markt zu erschließen. So fanden zuletzt bereits bei den Seaotter Classics, zugegeben nicht unumstrittene, E-MTB-Rennen statt.

Wie groß allerdings die Vorbehalte gegen Pedelecs in Übersee nach wie vor sind, zeigte sich auf der weltweit größten Mountainbike-Onlineplattform Pinkbike aus Kanada. Dort wurde für das Thema ein eigener Bereich eingerichtet, weil jeder Artikel dazu auf der Hauptseite einen kleinen Shitstorm der User nach sich zog. Größtes Problem für die Hersteller ist jedoch die Gesetzeslage, wie etwa in den USA. Dort sind elektrisch unterstützte Fahrräder im Wald weitgehend verboten.

In Europa, wo E-Bikes längst zum Retter der stagnierenden Fahrradindustrie wurden, gibt es seit zwei Jahren in Südtirol eine inoffizielle E-MTB-Weltmeisterschaft. Und am kommenden Wochenende wird auch in Silian in Osttirol die "erste E-MTB-Weltmeisterschaft" stattfinden. Es handelt sich dabei allerdings nicht um offizielle Veranstaltungen des Radsportverbandes, sondern um PR-Events örtlicher Tourismusverbände. (Steffen Arora, 27.9.2018)