Brüssel – EU-Kommissar Miguel Arias Cañete hat den Plan aufgegeben, das EU-Klimaziel für 2030 offiziell anzuheben. Anders als angekündigt hat Cañete den EU-Staaten den Vorschlag nicht zum Beschluss vorgelegt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur. Die Idee war in einigen Ländern auf Ablehnung gestoßen, unter anderen waren die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und die deutsche Industrie dagegen.

Cañete hatte im August dafür plädiert, auf internationaler Ebene bis 2030 eine Senkung des Treibhausgasausstoßes der EU um 45 Prozent gegenüber 1990 zuzusagen. Bisher lautet das Ziel 40 Prozent. Den Vorschlag wolle er den EU-Staaten unterbreiten, erklärte Cañete damals. Das sei aber nicht geschehen und auch nicht geplant, hieß es jetzt.

Klimatreffen in Kattowitz steht an

Der Beschluss sollte beim Treffen der EU-Umweltminister am 9. Oktober fallen. In der Beschlussvorlage ist das 45-Prozent-Ziel nach dpa-Informationen nicht erwähnt.

Mit der offiziellen Festlegung auf das nachgeschärfte Ziel wollte Cañete ein Signal vor der nächsten Weltklimakonferenz im Spätherbst in Kattowitz setzen. Der globale Klimaschutz steckt in der Krise, seit US-Präsident Donald Trump das Pariser Abkommen von 2015 aufgekündigt hat. (APA, 28.9.2018)