Wien – 19.700 Euro. Das ist aktuell ein neuer Ford Focus mit ein paar Extras oder mit nur ein wenig Verhandlungsgeschick ein Mazda CX-3. Oder ab Oktober die neue GS von BMW: R 1250 GS. Die ist dann aber nicht mehr ganz nackert, weil von jetzt an doch schon einiges serienmäßig verbaut ist, wofür man bei der Vorgängerin noch extra bezahlen musste, wie die LED-Scheinwerfer etwa oder das 6,5 Zoll große Farbdisplay.

Vanos-Boxer

Konnektivität ist aber nur einer von vielen Punkten, bei denen BMW mit der neuen GS nachbessert. Größte Neuerung ist der Motor. Der Hubraum wächst um 84 auf 1.254 Kubikzentimeter. Aus der Zwölfer-GS wird also eine Zwölfaholba. Eine 1250er-Vanos sogar. Vanos ist BMW-Autofans seit den 1990er-Jahren ein Begriff und beschreibt die VAriable NOckenwellen-Steuerung. Natürlich hat das System am Motorrad einen eigenen, hipperen, flippigeren Namen und heißt ShiftCam. Das Ziel bleibt aber gleich: mehr Drehmoment übers ganze Drehzahlband.

Optisch hat sich die große GS kaum verändert. Nur an den Zylinderkappen erkennt man, ob es sich um die alte 1200 oder die neue R 1250 GS handelt.
Foto: BMW

143 Newtonmeter, deren 18 mehr als bei der Vorgängerin, liegen nun an, die Leistung steigt um elf auf 136 PS, die Leerlaufdrehzahl sinkt, wie auch die Emissionen und der Verbrauch. Der Klang wird besser, und der Boxer läuft harmonischer. Nur optisch hat sich nicht viel getan.

Berganfahrassistent

Mit den Neuerungen steigt aber nicht nur der Preis der großen GS, sondern auch deren Gewicht, das nun fahrfertig bei 249 Kilogramm liegt. Das ist aber beim Berganfahren kein großes Problem, ist ja nun auf der Zwölfaholba ein Berganfahrassistent serienmäßig verbaut. Aber keine Sorge, die Zubehörliste bleibt lang und umfangreich. Vom Kurven-ABS über den dynamischen Bremsassistenten, der ungewolltes Gasgeben in Bremssituationen verhindert, bis hin zum elektronischen Fahrwerk ESA gibt es viele schöne Möglichkeiten, sein Geld umfangreich loszuwerden.

Apropos Schotter. Der bleibt einer der Lieblingsuntergründe der GS. Es wäre also schade, das Drehmomentplus nur am Kurvenausgang als schwarzen Strich in den Asphalt zu malen. (Guido Gluschitsch, 2.10.2018)