Bern – Mit einer Flut von Selbstanzeigen haben mehr als 10.000 betuchte Schweizer sowie Deutsche und andere Ausländer mit Wohnsitz in der Schweiz saftige Strafen wegen Steuerhinterziehung abgewendet. Das geht aus einer Umfrage der Zeitung "Blick" hervor, die sie am Freitag veröffentlichte.

Stichtag ist der 1. Oktober. Dann können die Schweizer Finanzämter bei der Steuerverwaltung erstmals Informationen über ausländische Vermögen abrufen. Die Daten stammen aus der EU und anderen Ländern, mit denen die Schweiz einen automatischen Informationsaustausch vereinbart hat.

Neue Regelung

Nach Angaben des "Blick" sind heuer allein in fünf der 26 Kantone fast 1,7 Milliarden Franken (1,5 Milliarden Euro) nicht deklarierte Vermögen offengelegt worden. In den sieben Jahren vorher waren es nach einer Umfrage der "NZZ am Sonntag" fast 32 Milliarden Franken gewesen. Seit 2010 galt in der Schweiz eine Amnestie für Steuersünder, solange sie ihre Reichtümer melden, bevor die Steuerdaten aus dem Ausland vorliegen. Das ist ab Montag (1. Oktober) der Fall. Sie müssen die Steuern samt Zinsen für zehn Jahre nachzahlen, entgehen aber einer zusätzlichen hohen Strafe.

Vor allem wurden Vermögen in Deutschland, Italien und Portugal deklariert, meldeten die Ämter laut "Blick". Das dürften auf Grenzgänger und Staatsbürger der Länder zurückgehen, die ihren Wohnsitz in der Schweiz haben. Sie müssen etwa Immobilien angeben. Die Steuern darauf sind zwar im jeweiligen Land fällig. Die Höhe des Gesamtvermögens hat aber Einfluss auf den Steuersatz in der Schweiz. (APA, 28.9.2018)