Der Neuzugang in der Kolibri-Welt.
Foto: F. Sornoza

Quito – Etwa 330 bis 340 verschiedene Kolibri-Arten kennt man bereits. Und das dürfte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, wie eine Entdeckung in Ecuador beweist: Ein Forscherteam um Francisco Sornoza vom Instituto Nacional de Biodiversida ist dort auf eine bislang unbekannte Art gestoßen, die nun im Fachmagazin "The Auk – Ornithological Advances" vorgestellt wurde.

Der Vogel, der die Bezeichnung Oreotrochilus cyanolaemus erhielt, ist durch schillernde blaue Federn am Hals gekennzeichnet, die sich stark vom graubraunen Rest des Gefieders abheben und vermutlich Signalwirkung im Sozialleben der Tiere haben. Der Kolibri lebt in einem bislang wenig von Vogelkundlern erforschten Andengebiet in der Provinz Loja im Südwesten des Landes.

Ein Exemplar der neuen Art war bereits vor einem Jahr in feuchten Gebieten von Loja entdeckt worden. Doch die Wissenschafter, darunter Experten des Zoologischen Museums Kopenhagen und der Universität San Francisco in Quito, stellten noch weitere Nachforschungen an, um ganz sicher zu sein, dass es sich wirklich um eine neue Art handelt.

Die Freude über die Entdeckung ist allerdings etwas von dem Umstand getrübt, dass man die Spezies umgehend als gefährdet einstufen musste. Aus der Verteilung der gesichteten Exemplare in dem Gebiet schließen die Forscher, dass es insgesamt nicht mehr als 750 gibt, vielleicht sind es sogar weniger als 500. Jeder Eingriff in ihren Lebensraum – etwa durch Waldbrände oder Bergbau – kann die Spezies als zum Verschwinden bringen. (red, 30. 9. 2018)