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Anti-Brexit-Demo in London. Immer mehr Briten sind der Ansicht, dass die Scheidung von der Europäischen Union schlimmere Folgen haben wird, als sie bei der Abstimmung dachten.

Foto: REUTERS/Henry Nicholls

Birmingham/London – Sechs Monate vor dem Brexit schätzen die meisten Briten die Zukunft ihres Landes schlechter ein als beim Referendum vor zwei Jahren. Das geht aus einer am Samstag veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Nachrichtensenders Sky News hervor.

Demnach sind 56 Prozent der Befragten der Ansicht, dass die Scheidung von der Europäischen Union schlimmere Folgen haben wird, als sie bei der Abstimmung dachten. Nur 9 Prozent gehen von einem besseren Ausgang aus, 26 Prozent änderten ihre Meinung nicht.

Auch unter den Brexit-Wählern verschlechterte sich die Stimmung: 43 Prozent gehen nicht mehr von so positiven Folgen für das Vereinigte Königreich aus wie beim Referendum. 15 Prozent sehen die Zukunft ihres Landes der Umfrage zufolge rosiger als damals. Bei 34 Prozent der Brexit-Wähler veränderte sich die Einstellung nicht. Für die repräsentative Umfrage befragte das Institut Sky Data 1070 Briten.

Großbritannien wird nach der bisherigen Planung am 29. März 2019 die EU verlassen. Die Verhandlungen zwischen London und Brüssel kommen jedoch nicht voran. Es droht daher ein Austritt aus der Staatengemeinschaft ohne Abkommen, was die Wirtschaft erheblich treffen würde.

Premierministerin Theresa May steht wegen ihres Brexit-Kurses erheblich unter Druck – auch in den eigenen Reihen. Auf dem viertägigen Parteitag der Konservativen, der an diesem Sonntag in Birmingham beginnt, muss sie sich ihren Widersachern stellen. (APA, 29.9.2018)