Sao Paulo – Der bei einem Messerangriff verletzte brasilianische Präsidentschaftskandidat Jair Bolsonaro hat das Krankenhaus verlassen. Der rechtsextreme Ex-Militär wollte nach einem Bericht der Tageszeitung "O Globo" am Samstag nach Rio de Janeiro fliegen, wo er wohnt.

Nach seiner Entlassung war zunächst noch unklar, ob der 63-Jährige in der letzten Woche vor den Präsidentschaftswahlen in dem südamerikanischen Land öffentliche Auftritte wahrnehmen wird. Der Politiker war Anfang September während einer Wahlkampfveranstaltung in Südbrasilien auf offener Straße angegriffen worden.

Bolsonaro ist der Favorit bei der Präsidentenwahl am 7. Oktober, seit ein Gericht die Kandidatur des inhaftierten Ex-Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva untersagt hat. Der "Trump Brasiliens" mischt zwar schon lange im Politikbetrieb mit, präsentiert sich neuerdings aber als Anti-System-Kandidat. Im Falle eines Wahlsiegs will er Ministerposten mit Militärs besetzen und angesichts der eskalierenden Kriminalität die Bevölkerung bewaffnen. (APA, 29.9.2018)