Jean-Claude Arnault im Gerichtssaal.

Foto: APA/AFP/JONATHAN NACKSTRAND

Stockholm – Der Franzose Jean-Claude Arnault, der einen Skandal an der Schwedischen Akademie ausgelöst hat, muss wegen Vergewaltigung ins Gefängnis. Ein Gericht in Stockholm verurteilte den 72-Jährigen am Montag zu zwei Jahren Haft. Sein Anwalt Björn Hurtig herklörte, gegen das Urteil berufen zu wollen. Arnault ist mit Katarina Frostenson, einem mittlerweile ehemaligen Mitglied der Akademie, verheiratet.

Vorwürfe von 18 Frauen

Die Akademie vergibt normalerweise den Literaturnobelpreis. In diesem Jahr wurde die Verleihung abgesagt, weil die Mitglieder darüber streiten, wie man mit den Vorwürfen gegen Arnault umgehen sollte. Einem Bericht der Zeitung "Svenska Dagbladet" zufolge haben 18 Frauen dem Franzosen sexuelle Übergriffe vorgeworfen.

Arbeitsniederlegung aus Protest

Als die Vorwürfe gegen Arnault im November vergangenen Jahres bekannt wurden, entschied die Mehrheit der Akademie, dass Frostenson trotz der Anschuldigungen gegen ihren Mann im Amt bleiben könne. Aus Protest legten daraufhin mehrere Jurymitglieder ihre Arbeit nieder. Im Mai kündigte die Akademie an, dass 2018 kein Literaturnobelpreis vergeben wird. (red, APA, dpa, 1.10.2018)