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In puncto Stabilität sieht man bei Stiftung Warentest keine Verbesserung zum iPhone X.

Foto: Reuters

Verglaste Gehäuse sind gerade en vogue bei den Designern von Premium-Smartphones. Apple bildet da keine Ausnahme. Auch das iPhone XS kommt in einer Metall-Glas-Kombination daher. Stiftung Warentest hat es verschiedenen Tests unterzogen. Das Ergebnis: Man sollte das Gerät besser nicht fallen lassen. Das Resultat bringt dem Telefon auch Abwertung bei einem neu veröffentlichten Vergleich von verschiedenen Handys.

Glasbruch und Kamera-Defekt

Für den Falltest wurden jeweils zwei Exemplare des iPhone XS und XS Max jeweils in der 64-GB-Variante in eine drehbare Falltrommel gesteckt. Man stellt damit Stürze aus 80 Zentimetern Höhe auf einen Steinboden nach. Die Telefone, die für 1.150 bzw. 1.250 Euro verkauft werden, konnten bei dieser Härteprobe nicht überzeugen.

50 Mal simulierte man einen Sturz. Bei einem der zwei XS-Geräte war danach das Displayglas gebrochen. Beim zweiten Gerät wollte die Kamera nicht mehr funktionieren. Eines der zwei XS Max-Handys trug ebenfalls deutliche Displayschäden davon, inklusive Streifenbildung am Bildschirm. Beim anderen XS Max war nach 100 Stürzen die Rückseite zersplittert.

2017 kürte Stiftung Warentest bereits das iPhone X zum "zerbrechlichsten iPhone aller Zeiten". "Offenbar hat Apple bei der Stabilität nicht ausreichend nachgebessert", heißt es nun. Immerhin: Keine Probleme gab es bei der Erprobung der Wasserdichtigkeit.

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Kein Empfangswunder, aber tolles Display

Teilweise bestätigen die Tester auch, was manche Käufer schon in diversen Foren beklagten. Die Empfangsqualität des iPhone XS in Sachen Telefonie soll nur "mäßig" sein. Bei schwachem Netzsignal könnte es zu Empfangsproblemen kommen und die Sprachqualität sei nur "mittelmäßig".

Lob gibt es allerdings für die Dualkamera. Selbst unter erschwerten Lichtbedingungen lieferten die iPhones "überzeugende Bilder und Videos". Ebenfalls stellte man fest, dass der Akku länger hält, als jener des iPhone X. Kritik gibt es jedoch daran, dass ein Schnelllade-Adapter nicht beiliegt, sondern um 25 Euro zusätzlich gekauft werden muss. Wenig begeistert ist man auch vom Fehlen eines microSD-Erweiterungssteckers, zwei physischer SIM-Slots oder der Verwendung des proprietären Lightning statt USB-C, die man als "marktübliche" Features sieht.

Beeindruckt zeigt man sich auch von den Qualitäten des Bildschirms und der Ästhetik des Handys. Dazu arbeitet auch der A12 Bionic-Chip sehr flott und die Entsperrung per Face ID klappt reibungslos.

Alternativen vorhanden

In Summe zweifelt Stiftung Warentest daran, dass der Preis des iPhone XS, das über 1.000 Euro kostet, gerechtfertigt ist. Es gibt "deutlich günstigere Handys, die genauso gut oder sogar besser abschneiden. Das günstigste von ihnen kostet nur 211 Euro und ist damit 889 Euro preiswerter als das iPhone XS", heißt es zusammenfassend.

Gemeint ist das Einsteiger-Smartphone Samsung J6, das auf die gleiche Endnote kommt. Die Aussage ist allerdings mit einiger Vorsicht zu genießen. Denn freilich kann dieses Telefon dem iPhone XS in Sachen Leistung oder Kamera ganz klar nicht das Wasser reichen, liefert aber laut verschiedenen Tests (etwa hier bei Netzwelt) eine gute Figur für seine Preisklasse ab.

Es gibt aber diverse andere Highend-Smartphones, die teils einige hundert Euro weniger Kosten als Apples Angebot und diesem in vielen Belangen ebenbürtig sind. Einzig wer partout nicht auf ein Android-Gerät wechseln will, bleibt bei den Alternativen auf das iPhone XR oder ältere Generationen der Reihe beschränkt. (gpi, 23.11.2018)