Managua – Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) prangert die Festnahme eines amerikanisch-österreichischen Journalisten in Nicaragua an. Carl David Goette-Luciak, der unter anderem für britische und US-amerikanische Medien aus Nicaragua berichtet, sei bereits zuvor bedroht worden, schrieb die AI-Leiterin für Lateinamerika, Erika Guevara-Rosas, am Montag auf Twitter.

Der Journalist war am Montag von der Polizei festgenommen worden, wie seine Familie bestätigte. Die Polizei habe den Dokumentarfilmer der Migrationsbehörde übergeben, schrieb der nicaraguanische Journalist Wilfredo Miranda in einem Tweet. Goette-Luciak sei in El Salvador zwischengelandet und werde am Dienstag nach Washington abgeschoben.

Goette-Luciak war zuvor in sozialen Netzwerken Nicaraguas als CIA-Agent verdächtigt worden. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CJP) habe erst vor Kurzem die nicaraguanischen Behörden gebeten, eine Kampagne gegen den Journalisten zu untersuchen und seinen Schutz zu garantieren, schrieb Guevara-Rosas.

Die politische Krise in Nicaragua hatte im April begonnen. Seither sind mehrere hundert Menschen ums Leben gekommen. Übergriffe auf Journalisten sind keine Seltenheit in dem Staat. Im August wurde auch eine deutsche Journalistin von regierungsnahen Paramilitärs bedroht. (APA, 2.10.2018)