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US-Botschafterin Kay Bailey Hutchison meint, die USA seien zu einem Militärschlag bereit, wenn Russland die Entwicklung seiner Marschflugkörpersysteme nicht stoppe.

Foto: Reuters/Francois Lenoir

Brüssel – Eine Wortwahl dieser Deutlichkeit hat auch zwischen den USA und Russland Seltenheitswert. Die Amerikaner haben am Dienstag mit der Zerstörung verbotener russischer Marschflugkörpersysteme gedroht, wenn deren Entwicklung nicht gestoppt werde.

Die USA zögen zwar eine diplomatische Lösung vor, seien aber auch bereit, einen Militärschlag in Erwägung zu ziehen, sagte die US-Botschafterin bei der Nato, Kay Bailey Hutchison. Die USA gehen davon aus, dass man in Russland an der Entwicklung eines Mittelstreckenwaffensystems arbeitet. Durch die Waffen könnte Russland ohne lange Vorwarnzeit Ziele in Europa mit Atomwaffen angreifen.

Verstoß gegen Vertrag

Die Entwicklung derartiger Systeme verstoße gegen den Intermediate-Range-Nuclear-Forces-Abrüstungsvertrag zwischen den USA und der ehemaligen Sowjetunion. Dieser regelt unter anderem ein Produktionsverbot derartiger Mittelstreckenwaffensysteme und trat am 1. Juni 1988 in Kraft.

"Es wirkt so, als ob sich die Menschen, die solch aggressive Rhetorik benutzen, ihrer Verantwortung nicht bewusst sind", sagt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Derartige Aussagen seien gefährlich. Russland hat Vorwürfe über die Entwicklung derartiger Waffensysteme wiederholt zurückgewiesen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. (red, Reuters, 2.10.2018)