Offenbar gibt es leichte Fortschritte, was die Internetversorgung in Nordkorea betrifft. Das Land ist bekannt dafür, dem Ausland gegenüber weitgehend abgeschlossen zu sein und die Kommunikation der Bürger in großem Umfang zu überwachen. Den meisten Einwohnern steht stattdessen ein nationales Intranet zur Verfügung. Auch hier ist der Zugang reglementiert und über die Inhalte bestimmen Regierungsbehörden.

Auf das weltweite Netz zugreifen können nur wenige Privilegierte. Dabei handelt es sich um Personen aus dem Umfeld der Regierung, aber auch ausländische Gäste. Zwischenzeitlich wurde sogar 3G-Zugang für die Touristengruppen erprobt, die gelegentlich durch die Hauptstadt Pjöngjang geführt werden. Auch Diplomaten und akkreditierte ausländische Journalisten – die Nachrichtenagenturen AFP und AP betreiben Büros dort – sind ans Netz angebunden.

Behörden bislang sehr restriktiv

Nun bietet ein Hotel Zugang über WLAN an, dokumentiert AP-Reporter Eric Talmadge auf Twitter – es dürfte das erste mit diesem Service sein. Das ist deswegen bemerkenswert, weil die Behörden in Hinblick auf drahtlosen Zugang bislang sehr rigide vorgegangen sind. Laut NK News mussten diplomatische Büros 2014 ihre Drahtlosverbindungen aus Gründen der "nationalen Sicherheit" kappen. Offenbar waren manche WLANs offen betrieben worden, was laut The Diplomat in der Nachbarschaft zu deutlichen Mietpreisanstiegen geführt haben soll.

Im Pothonggang-Hotel werden allerdings nicht die Zimmer drahtlos versorgt, sondern nur das Café in der Lobby. Sowohl der Name des WLANs, als auch das Zugangspasswort müssen allerdings erst bei einer Service-Dame erfragt werden.

Zugang bisher nur mit Kabel

Ein anderer Gast, der sich öfters dort aufhält, weiß zu ergänzen, dass es aber zumindest seit letztem Jahr auch Internetzugang in den Zimmern gibt. Dort allerdings wiederum nur verkabelt. Mit einem entsprechenden "Adapter" (sprich: einem Gerät mit Ethernet-Anschluss und drahtloser Access-Point-Funktion) könne man sich aber selbst ein WLAN einrichten. Gemäß eines Fotos wurden für den Zugang Router des taiwanischen Herstellers Zyxel genutzt. (gpi, 02.10.2018)