Die Grenzzäune zwischen Marokko und der spanischen Exklave Melilla werden immer wieder überwunden.

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Berlin – In der Diskussion über Maßnahmen zur Eindämmung der Migration nach Europa lehnt Marokkos Außenminister Nasser Bourita Asylzentren auf seines Staatsgebiet kategorisch ab. "Marokko ist generell gegen alle Arten von Zentren. Das ist Bestandteil unserer Migrationspolitik und eine nationale souveräne Position", sagte Bourita der deutschen Zeitung "Welt".

Zentren seien kontraproduktiv, meinte Bourita, auch Geldzahlungen änderten an dieser Haltung nichts. Es sei "zu einfach zu sagen, das sei eine marokkanische Angelegenheit". Die EU versucht Asylzentren jenseits ihrer Grenzen zu errichten, um dort über Asylbegehren von Migranten zu entscheiden. Die bisherigen Gespräche mit nordafrikanischen Ländern sind kaum vorangekommen.

Die EU strebt mit nordafrikanischen Staaten ähnliche Flüchtlingsabkommen wie mit der Türkei an. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat vergangene Woche bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU in Salzburg intensivere Gespräche mit Ägypten, aber auch Tunesien, Marokko und Libyen angekündigt. Der geplante UN-Migrationspakt soll im Dezember in Marokko unterzeichnet werden. (APA, 3.10.2018)