Anlässlich der Documenta 14 im vergangenen Jahr schuf Olu Oguibe diesen Obelisken mit der Aufschrift "Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt". Der Standort des Objekts war umstritten.

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Kassel – Nach monatelangem Streit hat die Stadt Kassel den Documenta-Obelisken aus der Hand des amerikanisch-nigerianischen Künstlers Olu Oguibe von seinem Standort entfernen lassen. Die Arbeiten dazu begannen in der Nacht auf Mittwoch, dem Tag der Deutschen Einheit, und waren in der Früh abgeschlossen. Die Stadt verwies auf den abgelaufenen Leihvertrag mit dem Künstler.

Umstritten ist der Standort der 16 Meter hohen Steinsäule mit der Aufschrift "Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt". Oguibe will sein Kunstwerk am bisherigen Standort, dem Königsplatz, belassen, die Stadt lehnt das ab.

Dass das Kunstwerk am frühen Morgen des Feiertags entfernt wurde, begründete die Stadt damit, dass die Arbeiten an einem verkaufsfreien und verkehrsruhigen Tag zu weniger Beeinträchtigungen führten und so die größtmögliche Sicherheit gewährleistet gewesen sei. Auf einen Brief von Oberbürgermeister Christian Geselle an den Künstler gebe es weiter keine Antwort, hieß es. Dem Schreiben sei ein Vertragsentwurf über einen Ankauf und eine Versetzung des Kunstwerks auf die Treppenstraße beigefügt gewesen.

Die Entscheidung, was künftig mit dem Kunstwerk der vergangenen Documenta 14 geschehen soll, obliege nun dem Künstler. Es sei sicher verwahrt. Die Stadt sei auch weiter offen für Gespräche. Eine Spendenaktion zum Ankauf des Kunstwerks hatte 126.000 Euro gebracht. Da es keine Einigung gebe, werde die Rückzahlung des Geldes veranlasst, erklärte die Stadt. (APA, 3.10.2018)