Die europäische Variante des Galaxy S8 kann eigentlich 4K in 60 FPS aufnehmen – aktivieren muss man die Funktion jedoch selber.

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Mit dem Galaxy S9 und Note 9 hat Samsung verschiedene Verbesserungen zu den Vorgängerversionen eingeführt. Eine davon ist die Unterstützung von 4K-Videoaufnahmen mit hoher Bildwiederholrate von 60 Frames pro Sekunde.

Auf dem S8 und Note 8 können die hochauflösenden Videos nur mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Das liegt allerdings nicht daran, dass sie es nicht könnten, sondern daran, dass Samsung das Feature einfach nicht freigeschalten hat. Mit einem simplen Trick lässt sich das aber ändern.

Für Exynos-Geräte

Möglich ist die Aktivierung von 4K mit 60 FPS auf allem S8- und Note 8-Modellen, die mit dem Exynos 8895 laufen, den Samsung selbst produziert. Für europäische Nutzer sind das gute Nachrichten, denn bei uns werden die Handys mit eben jenem Chip verkauft. Die Varianten mit Qualcomms Snapdragon 835 verkauft Samsung in den USA, Kanada und Japan. Sie unterstützen die hohe Bildrate für 4K hardwareseitig nicht. Erst der Snapdragon 845 im S9 und Note 9 schließt hier auf.

Freischaltung ohne Root möglich

Ein Nutzer der XDA Developer-Foren, KunkerLV, erklärt, wie man die Funktion einschalten kann. Dazu ist es nötig, eine eigene App des russischen Entwicklers "RubberBigPepper" zu installieren, die der Anleitung angehängt wurde. Dazu muss das Aufspielen von Apps aus anderen Quellen als dem Play Store in den Sicherheitseinstellungen erlaubt werden. Das Programm verlangt Rechte für den Zugriff auf Kamera, Speicher und GPS-Standort, die für eine Kamera-App üblich sind.

In den Einstellungen der App findet man eine Möglichkeit, ein "Kamera-Skript" auszuführen. Den dort einzutragenden Code stellt KunkerLV auch gleich bereit. Nach dem Start des Skriptes ist schließlich die Aufnahme von 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde möglich. Root-Rechte werden nicht vorausgesetzt. Allerdings gibt es offenbar eine Dateigrößenbegrenzung für Videos, die bei rund 750 MB liegen dürfte.

Warum Samsung das Feature beim S8 und Note 8 nicht freigeschalten hat, bleibt das Geheimnis des Konzerns. Es ist aber naheliegend, dass das Unternehmen davon abgesehen hat, um keinen Funktionsunterschied zwischen den Exynos- und Snapdragon-Versionen der Modelle entstehen zu lassen. (red, 03.10.2018)