Großes Kino mit dem kleinen Kickl bei Willkommen Österreich am Dienstagabend: Grissemann zitierte als Bimaz ("Bester Innenminister aller Zeiten") den Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen (Stermann) ins Ministerium. Dort herrscht Herbert Kickl ihn an und droht: Van der Bellen soll endlich abdanken!

"Es macht keinen Sinn mehr, wenn Sie sich einer Wiederwahl stellen", sagt Kickl zum amtierenden Bundespräsidenten. VdB ist not amused und etwas ermüdet. Eine Melange wird ihm verweigert: "Hier gibt’s nur viele kleine und große Braune", sagt Kickl.

In die "Pension Waldesruh", ein Pensionistenheim "der Sonderklasse", soll der Bundespräsident sich zurückziehen, um das Bild "des jungen, dynamischen" Landes, das Österreich nun sei, nicht zu stören. Der freundliche und plötzlich hellwache Van der Bellen lässt sich allerdings nicht einschüchtern: "Ich bin ja nicht deppert! Ich werde natürlich gegen einen Ihrer deutschnationalen Fetzen schädel antreten!"

Und wenn man vom Teu..., wenn man vom Gegenkandidaten spricht, bekommt plötzlich Van der Bellens Widersacher Norbert Hofer einen Auftritt: "Herbert, hast ihn so weit? Ist der Weg frei für mich?"

Ganz vorzügliche Comedy ist der neueste Sketch der beiden ORF-Satiriker, hervorragend gespielt und von großer Aktualität. Und hier wird es unheimlich: Während Grissemann im ORF als Bimaz sehr über zeugend den Bundespräsidenten einzuschüchtern versuch-
te, vertwitterte der offizielle Account des Innenministeriums eine Aussendung mit der Korrespondenz des Falter-Chefredakteurs Florian Klenk.

Da wundern wir uns, was alles geht. (Olivera Stajić, 3.10.2018)