Gmunden – Die Salzkammergut-Festwochen Gmunden stehen vor einer Umstrukturierung. Anstoß dazu gaben Verbindlichkeiten aus der abgelaufenen Spielzeit sowie der Rücktritt von Intendantin Jutta Skokan, die das Festival über 20 Jahre lang ausbaute. Gemeinde, Tourismus und Land haben ein Rettungspaket geschmiedet und an Vorgaben für die Zukunft geknüpft, berichteten die Oberösterreichischen Nachrichten.

In dem am Mittwoch erschienenen Artikel war von 140.000 Euro Verbindlichkeiten die Rede, die der neue kaufmännische Geschäftsführer Oswald Trauttenberg – wie schon in den ÖON – auch gegenüber der APA nicht bestätigte. Das Geschäftsjahr laufe bis Ende Oktober, und davor könne er keine Aussagen machen. Nur soviel: Es werde 2018 ein Minus geben, doch "das können wir überbrücken". Die Festwochen würden nun in ihrer Finanzgebarung modernisiert, klare Strukturen und klare Budgets erhalten. Das habe man auch den Förderern und Sponsoren gezeigt. Beim – um ein Drittel zurückgenommenen – Programm werde man breitenwirksamer agieren.

Das Programm 2019 stehe, dank Vorarbeiten der im August zurückgetretenen Skokan und "helfender Hände aus dem Verein", die Intendanz werde im Frühjahr ausgeschrieben. Die Trennung von künstlerischer und kaufmännischer Geschäftsführung – Skokan vereinte beides – war eine Bedingung für das Einschreiten von Stadt, Land und Tourismus. Die Stadt übernimmt 20.000 Euro der ausstehenden Verbindlichkeiten, sie lässt auch 16.000 Euro Miete nach und erhöht ihre Unterstützung in den kommenden beiden Jahren um 10.000 Euro auf 70.000 Euro.

"Das ist ein letztmaliges Hilfspaket", betonte Bürgermeister Stefan Krapf (ÖVP) im APA-Gespräch. Die Liquidität werde wieder hergestellt, aber die Finanzspritze sei an klare Bedingungen geknüpft, die mit dem neuen Vorstand des Kulturfestivals vereinbart wurden. Es gebe einen klaren Business- und Finanzierungsplan, Land, Tourismus und Stadt erhalten jederzeit Einblick in die finanzielle Gebarung, und ein Mitglied der Kommunalpolitik sitzt im Vorstand. "Wir sind einfach eine Kulturstadt", unterstrich Krapf die Bedeutung der Festwochen, aber so wie bisher könne es nicht weitergehen. (APA, 3.10.2018)