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Aktienhändler in der New Yorker Börse.

Foto: REUTERS/Brendan McDermid

Washington/Berlin – Der Internationale Währungsfonds warnt vor neuen Gefahren für die globale Finanzstabilität. In den zehn Jahren seit dem Höhepunkt der großen Finanzkrise seien zwar erhebliche Fortschritte gelungen, um das weltweite Finanzsystem weniger anfällig zu machen, erklärte der IWF am Mittwoch.

Es bleibe aber viel zu tun, nicht zuletzt wegen neuer Risiken etwa in Verbindung mit den neuartigen Fintech-Firmen, die im Zuge der Verlagerung der Geldströme ins Internet an Bedeutung gewinnen, und der Cybersicherheit. Auch rein wirtschaftlich und finanzpolitisch seien die Folgen der Finanzkrise vielerorts noch spürbar.

Staatsverschuldungen gestiegen

So sei die durchschnittliche Staatsschuldenquote in der Welt auf aktuell 52 Prozent gestiegen, vor der Finanzkrise waren es 36 Prozent. Die Bilanzen der Zentralbanken, gerade in den Industrieländern, hätten sich wegen deren umfangreicher Anti-Krisen-Maßnahmen auf ein Vielfaches früherer Werte aufgebläht. Der Anteil der Schwellen- und Entwicklungsländer an der Weltwirtschaftsleistung wuchs von 44 Prozent vor zehn Jahren auf rund 60 Prozent.

Derivatehandel und Nicht-Banken

Trotz der erfolgten Eingriffe gibt es bei der Verschärfung der Kapital- und Aufsichtsregeln laut IWF noch einiges zu tun. Das gelte zum Beispiel für den Derivatehandel wie auch die wachsende Bedeutung von Nicht-Banken-Akteuren im Finanzbereich, die abseits der Aufsicht agieren. "Die Fintechs haben sich rasant entwickelt", erklärte der Fonds. Die damit verbundenen Risiken seien noch nicht voll erkannt worden.

Zudem verwies der IWF auf Cybersicherheitsrisiken, die die Finanzinstitutionen und ihre Infrastruktur bedrohten. Regulierer und Aufseher müssten daher wachsam sein und bereit zu handeln, wenn es nötig werde. (red, APA, Reuters, 3.10.2018)