Der vom Österreicher Markus Braun geleitete börsennotierte Zahlungsdienstleister Wirecard will den etablierten Banken Privatkunden abspenstig machen. Wirecard wolle sein mobiles Bezahlsystem Boon zu einem Smartphone-Konto ausbauen, sagte der Vorstandschef laut Vorabbericht von Mittwochabend dem deutschen "Handelsblatt".

"Künftig sollen die Kunden via Boon Überweisungen tätigen können, Kredite ausleihen und Versicherungen abschließen", so Braun. Die Bezahllösung Boon ging im Jahr 2015 an den Start und hat heute bereits 35 Millionen Kunden weltweit.

Keine Banklizenz

Wirecard ist keine klassische Bank, besitzt aber eine Banklizenz. Die Marke Boon solle künftig durch immer mehr Mehrwertleistungen erweitert werden, sagte Braun. So spreche das Unternehmen bereits mit großen Versicherern über Kooperationen. "Beispielsweise sollen die Kunden ein Luxus- oder Elektronikprodukt beim Kauf gleich versichern können", sagte Braun.