Mike Pence verbittet sich weitere Einmischung.

Foto: imago

Washington/Schanghai – Der Ton zwischen den USA und China verschärft sich auch abseits des Handelskonflikts. US-Vizepräsident Mike Pence wirft China laut CNN Wahlbeeinflussung vor, und das in einem größeren Ausmaß als Russland. Pence wollte am Donnerstag laut Redetext die Regierung in Peking zudem davor warnen, weitere Einschüchterungsversuche im Südchinesischen Meer zu starten. Pence bezog sich auf einen Zwischenfall zwischen einem chinesischen Marineschiff und dem US-Zerstörer Decatur.

Nach Angaben von Pence kam das chinesische Schiff der Decatur so nahe, dass diese ausweichen musste, um einen Zusammenstoß zu verhindern. "Trotz dieser rücksichtslosen Schikane wird die US-Marine weiter dort fliegen, fahren und operieren, wo es das internationale Recht erlaubt und es unser nationales Interesse verlangt", sagte Pence laut Auszügen des Redemanuskriptes, die Reuters vorlagen. "Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir werden nicht zurückstecken." Im Südchinesischen Meer streiten China und mehrere südostasiatische Länder über Hoheitsgebiete.

Kritik an Darstellung

Das chinesische Außenministerium kritisierte die USA zugleich für ihre Darstellung, für diesen Monat geplante Gespräche zu Sicherheitsfragen abgesagt zu haben. In Wahrheit hätten die USA mitgeteilt, das Treffen verschieben zu wollen, sagte eine Sprecherin des Ministeriums in Peking. Sie forderte alle Beteiligten auf, keine Gerüchte zu streuen. Ein US-Insider hatte gesagt, die Volksrepublik habe die Gespräche mit US-Verteidigungsminister James Mattis abgesagt.

Die USA und China tragen gegenwärtig einen Handelskonflikt aus und überziehen sich gegenseitig mit Zöllen und Gegenzöllen. US-Präsident Donald Trump hatte China zudem im UN-Sicherheitsrat vorgeworfen, sich in die anstehenden Kongresswahlen einzumischen. Die Regierung in Peking wies dies zurück. (APA, 4.10.2018)