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Microsoft-Chef Satya Nadella gibt die Richtung für Windows vor.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/SCOTT OLSON

Es gab so eine Zeit vor etwas mehr als einem Jahrzehnt, da waren alle davon überzeugt, dass das Ende der Windows-Dominanz naht. Und tatsächlich gab es einige Hinweise in diese Richtung: Während das Unternehmen jahrelang an Windows Vista herumbastelte – und zwischenzeitlich die Entwicklung komplett an die Wand fuhr, entwickelten sich sowohl OS X als auch Linux rasant weiter. Doch aus der angesagten Revolution wurde nichts: Spätestens mit Windows 7 hatte sich Microsoft wieder erfangen, und konnte die User weiter an sich binden. Doch was Mitte des vergangenen Jahrzehnts noch ausblieb, könnte nun Realität werden: Beim Fachblog ITPro Today prognostiziert man das nahende Ende von Microsofts Betriebssystem.

Beweisführung

Das zentrale Argument: Die IT-Welt habe sich in den vergangenen Jahren massiv verändert, während Microsoft stehengeblieben ist. Das heißt vor allem: Das Unternehmen hat es nicht geschafft, jenseits des klassischen Desktops Bedeutung zu erlangen. Während Apple und Google den mobilen Sektor dominieren, spielt Microsoft hier keine Rolle. Das bedeutet aber auch, dass beide ein komplettes Ökosystem anbieten können, während Microsoft sich notdürftig an die Konkurrenz anbinden muss.

Dazu kommt, dass an sich der Desktop immer unwichtiger wird. Immer mehr Anwendungen verlagern sich in die Cloud, was für viele Nutzer heißt: In den Browser. Das heißt aber auch, dass das Betriebssystem, das darunter läuft, immer unwichtiger – und somit austauschbar – wird. Und hier erweise es sich nun als Problem, dass eigentlich niemand wirklich Windows mag, ist der Autor überzeugt. Die Nutzer mögen Windows-Anwendungen, und was sie mit ihnen tun können, die Loyalität zu dem Betriebssystem selbst sei aber gering.

Bugs, Bugs, Bugs

Dass dem so ist, liegt auch am Status Quo von Windows: Der sei nämlich weiter von zahllosen Bugs und SIcherheitslücken geplagt. Dies liege daran, dass der Code des Betriebssystems über die Jahrzehnte immer komplexer geworden sei, und ihn Microsoft recht augenscheinlich nicht mehr im Griff habe. Anders sei nicht zu erklären, das man etwa beim Updaten immer wieder grobe Probleme hat.

Angesichts dessen sei eine Entwicklung weg von Windows-Clients eigentlich unausweichlich. Die Zukunft könnten dabei schlanke Linux-Systeme darstellen, prognostiziert der Blogger. Schon jetzt könnten viele Nutzer auf ein aktuelles Ubuntu oder Linux Mint wechseln, ohne dass sie relevante Abstriche in ihrer Computernutzung in Kauf nehmen müssten.

Cloud

Doch auch jenseits des Desktops sieht der Autor Probleme für Microsoft. Im Server-Bereich dominiert Linux schon lange, und auch in der Cloud zeichnet sich immer stärker ab, dass sich dieses Spiel wiederholt. Selbst auf Microsofts eigener Cloud-Plattform Azure laufen mittlerweile mehr Linux- als Windows-Instanzen, wie das Unternehmen vor einigen Tagen selbst bekanntgab. (red, 4.10.2018)