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US-Vizepräsident Mike Pence hat China vorgeworfen, die US-Wahlen zu beeinflussen. Peking nennt das "lächerlich".

Foto: AP / Jacquelyn Martin

Washington – In scharfer Form hat China in der Nacht auf Freitag Vorwürfe von US-Vizepräsident Mike Pence zurückgewiesen, wonach das Land US-Wahlen beeinflussen will. Die Äußerungen seien "unbegründet" und "lächerlich", erklärte das chinesische Außenministerium am Freitag.

"Wir rufen die USA auf, ihr Fehlverhalten zu korrigieren, aufzuhören, China grundlos zu beschuldigen und zu verleumden, und chinesischen Interessen und den Beziehungen zwischen China und den USA zu schaden."

Vorwürfe als Form der Wahlwerbung

Pence hatte China zuvor Wahlbeeinflussung und eine gezielte Kampagne gegen Präsident Donald Trump vorgeworfen. China unternehme "beispiellose" Anstrengungen, um vor der Kongresswahl im November "die öffentliche Meinung in den USA zu beeinflussen".

Das Ziel Pekings sei letztlich ein Machtwechsel im Weißen Haus: "Um es ganz offen zu sagen: Präsident Trumps Führungsstil funktioniert – China will einen anderen US-Präsidenten", sagte Pence. Die Einmischungen seien schlimmer als jene Russlands, das vredächtigt wird, Trump – und damit auch Pence – 2016 mit ins Weiße Haus verholfen zu haben.

Breitseite vor der Uno

Trump hatte China bereits vergangene Woche beschuldigt, sich in die Kongresswahl im November einzumischen. Die Führung im Peking wolle seinen Wahlerfolg nicht, "da ich der erste Präsident bin, der China jemals beim Handel entgegengetreten ist". Die Beziehungen zwischen den USA und China haben sich seit Trumps Amtsantritt deutlich verschlechtert, insbesondere in Handelsfragen.

Bisher war vor allem Russland vorgeworfen worden, sich in US-Wahlen einzumischen. Den US-Geheimdiensten zufolge intervenierte Russland bei der Präsidentschaftswahl 2016 zugunsten Trumps. Bei der Kongresswahl im November muss Trumps Republikanische Partei um ihre Mehrheiten in Repräsentantenhaus und Senat bangen. (APA, 5.10.2018)