"Ich kümmere mich nicht der Meinung, die Personen wie Juncker und Moscovici über die Regierung und Italien haben. Sie sollen sagen was sie wollen, wir machen weiter": Salvini redete sich wieder einmal in Fahrt.

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Rom/Brüssel – Italiens Innenminister Matteo Salvini hat eine neue scharfe Attacke gegen EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker und EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici geritten. "Leute wie Juncker und Moscovici haben Europa und Italien ruiniert", sagte der Chef der rechtspopulistischen Lega nach Medienangaben vom Freitag.

Die EU habe "Wirtschaftsmaßnahmen unterstützt, die Italien arm gemacht haben. Daher kümmere ich mich nicht der Meinung, die Personen wie Juncker und Moscovici über die Regierung und Italien haben. Sie sollen sagen was sie wollen, wir machen weiter", sagte Salvini mit Blick auf die Kritik an der Budgetpolitik der italienischen Regierung.

Salvini zeigte sich fest überzeugt, dass die Regierung um Premier Giuseppe Conte, unterstützt von der Lega und der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung, fünf Jahre lang im Sattel bleiben wird. Zugleich richtete er seinen Blick auf die Europawahlen im Mai. "Wir versuchen, dieses Europa von innen heraus zu verändern." Sollte dies bei der Europawahl nicht gelingen, "dann wird es sehr schwierig".

Juncker pariert mit Humor

Juncker – reagierte am Freitag in Wien mit Ironie auf Salvinis Vorhalt: "Ich hoffe, dass er nie in die Lage kommen wird, den Trümmerhaufen zu beseitigen", der EU-Kommissionspräsident.

Strache und Salvini bei Wahlkampfauftritten in Südtirol

Vizekanzler und FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache und der italienische Vizepremier Salvini werden Ende kommender Woche in Trient und Bozen zu Wahlkampfauftritten anlässlich der Landtagswahl in Südtirol am 21. Oktober erwartet, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA am Freitag.

Laut einem Facebook-Eintrag wird sich Salvini am 13. und 14. Oktober in Trient und Bozen aufhalten. Danach wird Strache im Sinne einer "Staffelübergabe" im Rahmen einer "Blauen Nacht" der Südtiroler Freiheitlichen in einem Bierlokal im Zentrum von Bozen auftreten.

Möglicherweise wird der Lega-Chef zum "Endspurt" kurz vor dem Wahlkampfverbot ab 20. Oktober erneut nach Südtirol kommen. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte im September am Wahlkampfauftakt der Südtiroler Volkspartei (SVP) teilgenommen, was von rechtsgerichteten italienischen Politikern als "inakzeptable Einmischung einer fremden Macht" kritisiert wurde.

Zudem wurde gegen Österreichs Pläne zur Einführung der Doppelstaatsbürgerschaft für deutschsprachige und ladinische Staatsbürger plädiert. Bei der Südtiroler Landtagswahl am 21. Oktober bewerben sich 14 Listen um die Gunst der Wähler. (APA, 5.10.2018)