Eine aktuell Studie hat ergeben, dass die Sterblichkeit an einem Lungenkarzinom bei Männern innerhalb von zehn Jahren um 26 Prozent und bei den Frauen um 39 bis 61 Prozent reduziert werden kann.

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Raucher erkranken häufig an Lungenkrebs. Um ihr Sterblichkeitsrisiko in einem Zeitraum von zehn Jahren zu verringern, sind regelmäßige Niedrigdosis-CT-Untersuchungen ein Option – so lautet das Ergebnis der kürzlich präsentierten Nelson-Studie.

In der niederländisch-belgischen Studie mit 15.792 Teilnehmern, die im ersten, zweiten und vierten Jahr und dann nach 6,5 und zehn Jahren als Risikopersonen für Lungenkrebs ab 50 Jahren entweder eine Niedrigdosis-CT-Untersuchung oder keine bekamen, konnte die Sterblichkeit an einem Lungenkarzinom bei Männern innerhalb von zehn Jahren um 26 Prozent und bei den Frauen um 39 bis 61 Prozent reduziert werden.

Das entspricht auch jenen Ergebnissen, zu denen vor einigen Jahren eine große US-Studie kam. Das Ergebnis von damals: Regelmäßige Screening-Untersuchungen verringern die Lungenkrebs-Sterblichkeit um rund 20 Prozent. Beide Ergebnisse sprechen für die Etablierung eines solchen Screening-Programms in Österreich.

Genau das wollen österreichische Pneumologen und Radiologen nun planen. "Die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) und die Österreichische Röntgengesellschaft (OERG) haben – diese Ergebnisse zum Anlass nehmend – nun umgehend eine Task Force gegründet, um die Ergebnisse der Studie im Hinblick auf die mögliche Umsetzung eines Screening-Programmes in Österreich zu analysieren", verkündeten die beiden Organisationen.

Mit OP heilen

Peter Schenk, Präsident der ÖPG dazu: "Die Nelson-Studie zeigt, dass durch ein Screening-Programm bei Hochrisiko-Patienten der Lungenkrebs häufig in einem frühen Stadium diagnostiziert werden kann. Damit können deutlich mehr Patienten als bisher mit einer Operation geheilt werden."

"Bei der Umsetzung eines solchen Programmes ist es wichtig darauf zu achten, dass das Screening nur in spezialisierten Zentren durch hoch qualifizierte Spezialisten durchgeführt wird", sagt Christian Herold, Präsident der OERG. Nur so könne ein positiver Effekt erzielt werden. In der Nelson-Studie wurde zur Reduzierung falsch positiver Befunde, die ehemals in der US-Studie relativ häufig waren, auch eine wiederholte Volumsbestimmung von entdeckten – oft gutartigen – "Rundherden" in der Lunge durchgeführt. Volumsvergrößerungen deuten auf ein potenziell bösartiges Wachstum hin. (APA, 8.10.2018)