Der Multimillionär Oleg Kombarow (Samuel Finzi) mit der Kommissarin Martina Bönisch (Anna Schudt) bei einem illegalen Kampf.

Foto: ORF/ARD/WDR/Thomas Kost

Der Neue ist wirklich putzig und gleich doppelt originell. Er habe Familie und lege daher Wert auf geregelte Dienstzeiten, teilt Ermittler Jan Pawlak (Rick Okon) am Sonntag mit, und nicht nur die Zuseher beschleicht das Gefühl, dass er im Dortmunder Tatort vielleicht nicht ganz richtig am Platze ist.

Das Stamm-Trio nämlich hat gar kein oder ein komplett verkorkstes Privatleben, was den Ermittlungen in Tod und Spiele aber zugutekommt. Ein russischer Bub, der nicht sprechen will, und ein paar verkohlte menschliche Knochen deuten darauf hin, dass in einem Dortmunder Hotel nicht alles mit rechten Dingen zugeht.

Also quartiert Kommissar Faber (Jörg Hartmann) Kollegin Böhnisch (Anna Schudt) ins Hotel ein, sie kennt es ohnehin von diversen amourösen Eskapaden. Den Neuen schickt er ins Kampfsportstudio, und Ermittlerin Dalay (Aylin Tezel) muss den Buben bewachen, selbstverständlich darf das Jugendamt vom Matratzenlager im Büro nichts mitbekommen.

Leider dauert es sehr lange bis alle an ihrem Platz und die Zuseher dort sind, wo dieser Tatort hinwill: ins illegale und höchst grausame Kampfsportmilieu, wo der Tod des Gegners nicht bloß in Kauf genommen, sondern sogar erwünscht ist.

Einerseits will man das eh nicht so genau sehen, weil es so grauslich ist, andererseits ist die oberflächliche Betrachtung der Szene unbefriedigend.

Immerhin ist auf Faber Verlass. Er versprüht sein Gift wie gewohnt und ist von Eifersucht geplagt, weil Kommissarin Böhnisch einem Oligarchen zu nahe komme. Sie wird doch nicht, bloß weil einer Geld hat, ihre Professionalität vergessen, fragt er besorgt. Doch, wird sie. Aber das braucht Faber ja nicht zu wissen. (Birgit Baumann, 7.10.2018)