Peking – Angesichts der wachsenden Spannungen mit den USA greift China dem heimischen Finanzsystem mit einer Absenkung der Kapitalanforderungen unter die Arme. Die Zentralbank der Volksrepublik gab am Sonntag eine Reduzierung der Anforderungen für Banken um 100 Basispunkte bekannt. Damit werden netto 750 Milliarden Yuan (rund 95 Milliarden Euro) in das Finanzsystem gepumpt.

Große Banken mussten bisher 15,5 Prozent an Kapitalpuffer vorhalten. Es ist die vierte Absenkung durch die Zentralbank in diesem Jahr.

Die chinesische Regierung hat bereits weitere Maßnahmen ergriffen, um die Wirtschaft zu unterstützen und der Furcht vor einem Kapitalabfluss zu begegnen. Analysten zufolge verdeutlichten die Entscheidungen in Peking die Auswirkungen des Handelskonflikts mit den USA. Sie rechnen mit weiteren Schritten der chinesischen Regierung. Zuletzt hatte US-Vizepräsident Mike Pence harsche Töne gegenüber China angeschlagen und Vorwürfe der versuchten Einmischung in die US-Kongresswahlen im November bekräftigt. (APA, 8.10.2018)