Unser Wissen über den riesigen Ringplaneten im Sonnensystem hat in den vergangenen Jahrzehnten große Sprünge gemacht. Zuletzt war es die Mission Cassini, die Unmengen an Daten über den Saturn lieferte und neue Erkenntnisse ermöglichte: Etwa über das komplexe Ringsystem, die Zusammensetzung von Saturns Atmosphärenschichten und seine insgesamt 62 bekannten Monde.

Aber eine vermeintlich recht einfach Frage blieb stets unbeantwortet: Wie lange dauert ein Tag auf dem Planeten? Für die Gesteinsplaneten im Sonnensystem ist das einfach zu beantworten. Beobachtungen ihrer Oberflächen lassen auf die Rotationsperioden rückschließen. Bei Gasriesen wie Saturn oder Jupiter ist das freilich nicht so einfach.

Rätselhafter Ringplanet: Aufnahme der Raumsonde Cassini.
Foto: Nasa

Mysteriöses Magnetfeld

Forschern bleiben hier nur Beobachtungen des Magnetfelds, um Informationen über die Rotationsperiode zu gewinnen. Bei Jupiter, Uranus und Neptun hat das auch bestens geklappt. Anders bei Saturn: Bei ihm ist die Ausrichtung der Magnetfeldachse und der Rotationsachse fast exakt – das macht ihn einzigartig, aber gleichzeitig auch Messungen uneindeutig. Kam die Mission Voayger in den 1980er-Jahren auf eine Rotationsperiode 10 Stunden 39 Minuten, waren es Cassini-Messungen zufolge 10 Stunden und 45 Minuten.

Doch im Zuge der Cassini-Mission entdeckten Forscher, dass auch die jüngste Angabe nicht stimmen kann. Mehr noch: Die nahezu symmetrische Ausrichtung der Magnetfeldachse und der Rotationsachse wirft weitere fundamentale Fragen zum Magnetfeld des Ringplaneten auf. Den aktuellen Stand hat "Science" nun in einem anschaulichen Video zusammengetragen:

Science Magazine

Dennoch ist die Hoffnung auf eine Lösung des Rätsels auch mit Cassinis spektakulärem Ende nicht vorbei: Die im September 2017 planmäßig in die Saturnatmosphäre gestürzte Raumsonde hinterlässt einen ungeheuren Datenschatz, der die Antwort auf die – ziemlich grundsätzliche – Frage nach dem Saturntag bergen könnte. (red, 13.10.2018)