Jair Bolsonaro am Wahltag.

Foto: AFP/Fernando Souza

In Brasilien befanden am Sonntag 46,2 Prozent aller Wählerinnen und Wähler, der Rechtsaußen-Politiker Jair Bolsonaro solle Präsident werden, an zweiter Stelle folgte Linkskandidat Fernando Haddad mit knapp 29 Prozent Zustimmung. Die in Österreich lebenden und wahlberechtigten Brasilianerinnen und Brasilianer – rund 900 an der Zahl – denken recht ähnlich: Bolsonaro kam auch hierzulande auf Platz eins, allerdings erreichte er hier mit einem knappen Drittel der Stimmen ein schwächeres Ergebnis als zu Hause.

Auf Platz zwei kam bei den Auslandsbrasilianern in Österreich nicht Haddad zu liegen, sondern der linke Bewerber Ciro Gomes, der Bolsonaro in einigen Wahlbezirken bis auf wenige Stimmen nahe kam. Insgesamt konnte er rund ein Viertel der Wählerinnen und Wähler ansprechen. Haddad kam je nach Wahlkreis auf ein Fünftel der Stimmen – oder sogar weniger.

Während es bei im Ausland lebenden Bürgern eines Landes (unter anderen Amerikaner und Italiener) oft üblich ist, sein Kreuz auf dem Wahlzettel eher links als rechts zu setzen, traf das zumindest diesmal für die in Österreich lebenden Brasilianer und Brasilianerinnen nur bedingt zu: Überall setzte sich Bolsonaro an die erste Stelle. In der Gesamtheit der Stimmen blieb aber der Anteil links orientierter Wähler doch größer, als es in Brasilien selbst der Fall zu sein scheint. Der Trend entspricht damit offenbar dann doch den internationalen Erfahrungen. (red, 8.10.2018)