Michael Ludwig: "Das ist für mich immer das beste Zeichen, wenn alle Medien gleichzeitig auf mich angefressen sind, weil dann kann niemand behaupten, es wird wer bevorzugt."

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Wien – Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) äußert sich nicht zum Vergleich zwischen der Mediengruppe Österreich und den Wiener Linien in Bezug auf die Zeitungsentnahmeboxen in U-Bahn-Stationen. Er habe weder eine Funktion im Unternehmen Wiener Linien noch bei "Österreich", daher könne er auch nicht sagen, was die Vertragspartner vereinbart haben, sagte er am Montag zur APA.

Nachdem der STANDARD berichtete, dass es nach dem jahrelangen Rechtsstreit über das Aufstellen der Boxen eine Einigung gibt, reagierten die Konkurrenzblätter "Kronen Zeitung" und "Heute" mit Kritik an Ludwig. "Das ist für mich immer das beste Zeichen, wenn alle Medien gleichzeitig auf mich angefressen sind, weil dann kann niemand behaupten, es wird wer bevorzugt", meinte er. Genaueres zur Einigung wird die Bundeswettbewerbsbehörde in einer Stellungnahme kommunizieren. Sie wird für Dienstag erwartet.

Wie berichtet, kritisierte die "Kronen Zeitung" nach dem Deal Michael Ludwig. Von "Steuermillionen für Krawallblatt" war etwa die Rede. Ludwig müsse bei der "Renovierung seines Büros auf eine Goldader gestoßen sein". Laut "Heute" habe sich Ludwig dem "Druck von Fellner ergeben". Er soll auf die Wiener Linien eingewirkt haben, einen Vergleich zu schließen: "Für Ludwig ein Doppeljackpot. Er erkauft sich Fellners Gunst, muss das Geld aber nicht selbst berappen – das übernimmt der Steuerzahler", schreibt "Heute". (APA, red, 8.10.2018)